Schreibfeder schreibt in ein Notizbuch
pixabay/Free-Photos
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Literatur über Helden in schweren Zeiten

Geschichten vom Guten in schlimmen Tagen werden am kommenden Samstag in „Premiere“ erzählt: Erich Hackl und Käthe Recheis stellen in ihren Büchern, die während des Zweiten Weltkriegs spielen, stille Helden in den Mittelpunkt.

Tage des Gedenkens prägen den Mai 2020: Am 8. Mai wird des Endes des Zweiten Weltkriegs in Europa vor 75 Jahren gedacht. Am 5. und 6. Mai – ebenfalls vor 75 Jahren – wurde das KZ Mauthausen befreit. Bücher über Menschen, die in schweren Zeiten auch das Wohl ihrer Umgebung nicht aus den Augen verloren haben, stehen deshalb in der Literatursendung „Premiere“ im Fokus.

Erich Hackl
Maurice Haas / © Diogenes Verlag

Erich Hackl – „Am Seil“

Der gebürtige Steyrer Autor und Übersetzer Erich Hackl lebt in Wien und Madrid. 2018 hat er im Diogenes Verlag den Band „Am Seil“ veröffentlicht – eine wahre Geschichte um den Kunstschmied und Bergsteiger Reinhold Duschka, der einer Jüdin und deren Tochter Lucia das Leben rettete. Während des Nationalsozialismus gewährte er den beiden Frauen in Wien geheimen Unterschlupf und konnte sie so vor Deportation und Tod bewahren.

Lucia war damals 11 Jahre alt. Im Februar des heurigen Jahres war sie, die nunmehrige Ärztin Lucia Heilman, im Rahmen der Ausstellung „Die Gerechten“ zu Gast im Schlossmuseum in Linz. Erich Hackls Buch „Am Seil“ erzählt anhand der Lebensspuren von Reinhold Duschka eine großartige und Mut machende Heldengeschichte.

Sendungshinweis:
„Premiere“, 2.5.20

Käthe Recheis – „Geh heim und vergiss alles“

In Oberösterreich siedelte Käthe Recheis ihr Buch „Geh heim und vergiss alles“ an. In diesem Band erzählt die Schriftstellerin eine oberösterreichische Nachkriegsgeschichte: Die 17-jährige Christine will ihren Vater unterstützen. Als Arzt fehlen ihm nach Kriegsende 1945 in einem Flüchtlingslager an allen Ecken und Enden wichtige medizinische Behelfe. Christine überwindet Angst und Unsicherheit. Mit ungeahntem Mut gelingt es ihr, tatsächlich Hilfestellung für die leidenden Kranken zu erreichen.

Käthe Recheis
ORF

Vor fünf Jahren am 29. Mai verstarb die große Kinder- und Jugendbuchautorin Käthe Recheis aus Engelhartszell (Bezirk Schärding). Zu einem Herzensanliegen und zu einem Hauptthema in ihrer Literatur war ihr nach langen Aufenthalten in Nord- und Südamerika die indigene Bevölkerung geworden.

Literaturhinweise zur Sendung:
• Erich Hackl: „Am Seil. Eine Heldengeschichte“ (Diogenes Verlag)
• Käthe Recheis: „Geh heim und vergiss alles“ (Verlag Bibliothek der Provinz)