Der gelernte Hammerschmied Adolf Staufer kennt wie kein anderer die Entwicklung der Sensenproduktion in Oberösterreich.
Claus Muhr
Claus Muhr

TV-Tipp: Das Erbe der Sensenpioniere

Der ORF zeigt am 30. Mai in der Sendereihe „Unterwegs in Österreich“ die Dokumentation „Mähen mit Zeitgeist – Das Erbe der Sensenpioniere“ aus dem Landesstudio Oberösterreich um 16.30 Uhr im Programm ORF2.

Sendungshinweis:

„Unterwegs in Österreich“, 30.5.20

Die oberösterreichischen Region Pyhrn-Eisenwurzen ist seit dem Mittelalter das Zentrum der Sensenproduktion in Europa. Dieses geniale Werkzeug trat einen Siegeszug rund um den Erdball an. Seit 475 Jahren erzeugt die Firma Schröckenfux in Roßleithen im Bezirk Kirchdorf Sensen, die in die ganze Welt verkauft werden. Doch mit der Modernisierung der Landwirtschaft haben Mähdrescher und Mähbalken das Erntewerkzeug nahezu vollständig verdrängt. Der Film von Claus Muhr beleuchtet die Geschichte der Sensenproduktion und den aktuellen Einsatz von Sensen heute.

Die sanfte Bewirtschaftung von Gärten, Wiesen und Almen lässt das Mähen mit der Sense wieder auferstehen. Eine Alternative zur Übermotorisierung der Landwirtschaft, eine Alternative zu lärmenden Rasenmähern.

Der gelernte Hammerschmied Adolf Staufer kennt wie kein anderer die Entwicklung der Sensenproduktion in Oberösterreich.
Claus Muhr
Der gelernte Hammerschmied Adolf Staufer kennt wie kein anderer die Entwicklung der Sensenproduktion in Oberösterreich.

Die Sensenmanufaktur Schröckenfux in Roßleithen im Herzen der Pyhrn-Priel-Region ist in diesem Wirtschaftszweig überaus erfolgreich. Die Manufaktur exportiert in mehrere Länder Europas, in den Iran, in die Türkei und nach Russland.

Freiwillige des Alpenvereins unterstützen Andreas Hatzenbichler (rechts im Bild) bei der Almpflege im Nationalpark Kalkalpen.
Claus Muhr
Freiwillige des Alpenvereins unterstützen Andreas Hatzenbichler (rechts im Bild) bei der Almpflege im Nationalpark Kalkalpen.

In Europa werden Sensen aufgrund der ökologischen und nachhaltigen Bewirtschaftung von Wiesen wieder verstärkt verwendet. Im Nationalpark Kalkalpen werden Bergwiesen durch Mahd gepflegt, um die Artenvielfalt an Pflanzen und damit an Schmetterlingen, Wildbienen und Käfern zu erhalten.

Sozusagen ist das Mähen mit der Sense auch eine Modeerscheinung geworden. Dritter Aspekt ist die sportliche Betätigung, wobei Mähen mit der Sense aus ergonomischen Gründen als gesund bezeichnet wird. Letztendlich liegt das Mähen der eigenen Blumenwiese mit der Sense voll im Trend. Es gibt sogar eigene Kurse, die das Lernen von Mähen mit der Sense anbieten.

Der weltweit gefragte Sensenschmied und Sensenlehrer Ernst Schoiswohl beim Mähkurs in der Pyhrn-Eisenwurzen.
Claus Muhr
Der weltweit gefragte Sensenschmied und Sensenlehrer Ernst Schoiswohl beim Mähkurs in der Pyhrn-Eisenwurzen.

Vom geschichtlichen Aspekt her war das Gebiet zwischen dem Ennstal und der Pyhrn-Priel-Region aufgrund der Tradition der ehemaligen Hammerschmiede und der Eisenverarbeitung eine Hochburg der frühen Industrie, die den Menschen in einer schwierigen Zeit zu Wohlstand verholfen hat. Viele Bergbauern können in diesem Gebiet ihre steilen Wiesen auch heutzutage nur mit der Sense mähen.

Mit der Zeitlupenkamera genau erfasst: Die großartige Handwerkskunst der Hammerschmiede im Sensenwerk Schröckenfux in Roßleithen.
Claus Muhr
Mit der Zeitlupenkamera genau erfasst: Die großartige Handwerkskunst der Hammerschmiede im Sensenwerk Schröckenfux in Roßleithen.

„Mähen mit Zeitgeist“ beleuchtet die verschiedenen Einsatzgebiete der nachhaltigen Sensenmahd. Spektakuläre Zeitlupenaufnahmen zeigen das Können der Hammerschmiede, die mit genauem Augenmaß und höchster Geschicklichkeit die Sensen in Handarbeit herstellen. Diese Produkte aus Oberösterreich genießen wegen ihrer Qualität in der Welt einen ausgezeichneten Ruf.

„Mähen mit Zeitgeist – Das Erbe der Sensenpioniere“

„Unterwegs in Österreich“ am Samstag, 30. Mai 2020 um 16.30 Uhr in ORF 2.

Eine Produktion des ORF Landesstudio Oberösterreich.

Gestaltung: Claus Muhr
Kamera: Claus Muhr
Ton: Robert Neumeyer und Martin Rohrmoser
Schnitt: Andreas Teufelauer