Eela Craig
Ariola
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Lust aufs Leben

Eela Craig in „Lust aufs Leben“

Die Sendung „Lust aufs Leben“ am Sonntag, 1. März ab 21.03 Uhr, steht ganz im Zeichen des 50-jährigen Gründungsjubiläums der Linzer Band Eela Craig.

Diese Sendung hat etwas Besonderes an sich. Der Grund: Es finden sich zum 50-jährigen Gründungsjubiläum Musiker zusammen, die ein großes Stück Linzer Musikgeschichte darstellen: Eela Craig. Die Gruppe wurde in den Jahren 1969 auf 1970 in Linz gegründet. Harald Zuschrader an der Flöte, Gitarre und Saxophon und Horst Waber am Schlagzeug spielten zunächst in einer kommerziellen Band Tanzmusik im „Rosenstüberl“. Dazu gesellten sich bei Jam-Sessions Gitarrist Heinz Gerstmair und Gerhard Englisch am Bass. Ihnen schließt sich auch der Pianist Hubert Bognermayr und Wil Orthofer als Sänger an.

Der Traum von weltberühmten Rockstars

Sie setzen sich ein Ziel, nämlich weltberühmte Rockstars zu werden. Der Beginn soll beim ausverkauften Maturaball des Linzer Khevenhüller-Gymnasiums Anfang 1970 sein. Als Vorprogramm von Folksänger Jack Grunsky sollte aus der Balleinlage die Band Eela Craig entstehen. Stücke der britischen Rockband Cream sowie des US-amerikanischen Gitarristen Jimi Hendrix sind zu hören; die Schüler sind begeistert, die Professoren und Eltern weniger.

Sendungshinweis

„Lust aufs Leben“, 1.3.20

Dieses Sextett nimmt im Sommer 1971 ihr erstes Album im damals typisch symphonischen Rockstil auf. Die Auflage ist mit 1.500 Stück klein ausgefallen, es werden dafür alle Pressungen verkauft. Die LP trägt schlicht und einfach den Namen der Band. Das Debutalbum bekommt ausgezeichnete Kritiken, die von einer anspruchsvollen und nicht ganz leicht konsumierbaren Musik sprechen.

Eela Craig
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Mischung aus Progressive und Psychedelic Rock

Es handelt sich um eine mit hohem künstlerischen Anspruch versehene Mischung aus Progressive und Psychedelic Rock, die Elemente aus der Klassik, Elektronik, Jazz und Blues vereinen. Bognermayr, Zuschrader und Englisch neigen mehr dem Pop zu während Gerstmair, Waber und Orthofer aus der Jazz-Blues-Ecke kommen. Das führt auch zu Diskussionen, wohin der musikalische Weg gehen soll. Die einen wollen mehr Blues, die anderen Klassik-Rock, Gerstmair, Orthofer und Waber steigen aus der Band aus und werden ersetzt durch den Gitarristen und Sänger Fritz Riedelberger, dem Keyboarder Hubert Schnauer und Joe Drobar am Schlagzeug. 1976 wird das zweite Album „One Niter“ auf den Markt gebracht, ein Jahr später „Hats of Glass“ wieder mit dem Sänger Wil Orthofer.

„Missa Universalis“

1978 wagt sich Eela Craig an eine Rock-Messe heran. Sie wird bereits unter dem Namen „Pop-Messe“ im italienischen Perugia uraufgeführt. Die deutsche Erstaufführung erfolgte im November 1976 in Duisburg. Das Ensemble spielt fast ausschließlich in Opernhäusern und Theatern, wodurch man sie durchaus als Pioniere der sinfonischen Rock- und Space-Musik zählen muss. Der Symphonic-Rock stand in der Tradition der 70er-Jahre, also den Jahren von Pink Floyd, Procol Harum, King Crimson, Colosseum, Jethro Tull und Yes, allesamt Lieblingsgruppen der Linzer.

Eela Craig Missa Universalis
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250 Konzerte in sieben Ländern

Am 22. September 1978 wird die Rockmesse „Missa Universalis“ im Linzer Brucknerhaus anlässlich des Internationalen Brucknerfestes uraufgeführt. Der Erfolg war groß, europaweit werden 250 Konzerte in sieben Ländern live aufgeführt. Das Brucknerhaus war dreimal hintereinander ausverkauft, am 1. Oktober kommen 6000 Jugendliche in die Wiener Votivkirche, die aus allen Nähten zu platzen drohte. Eela Craig geht mit dem Programm vier Jahre lang auf Tournee. Sie hat diese Messe Papst Paul VI gewidmet.

In Latein, Deutsch, Englisch und Französisch gesungen

Walter Karlberger hat bei den Texten der Missa Universalis mitgeholfen, die alle Teile einer Messfeier umfasst. Die vorgeschriebenen Einheitstexte eines Hochamtes werden in lateinischer, deutscher, englischer und französischer Sprache gesungen. Neben Hubert Bognermayr war Alois Janetschko für den Sound verantwortlich. Der instrumentale Einsatz der Elektronik mit Elementen der Rockmusik wird mit Spuren der klassischen Romantik eines Anton Bruckners verbunden. Sie hören in der Sendung die analoge Originalaufnahme, beginnend mit dem Kyrie, dem das Gloria, Credo, Sanctus, Agnus Dei und Amen folgen wird.

Hier können Sie die Sendung nachhören:

Michael Huemer; ooe.ORF.at