Recht viel mehr Gäste hätten nicht mehr Platz gehabt, bei der Eröffnung im ehemaligen Schiffsmeisterhaus in Grein. Die Kunstexpertin Eva-Maria Manner hat am Donnerstagabend ihre neue Galerie mit einer Ausstellung von Johann Jascha eröffnet. Von 2009 bis 2012 betrieb Eva-Maria Manner bereits in Perg eine Galerie. Danach hat Manner in der Landeskulturdirektion Oberösterreich gearbeitet. Dort war sie für Kunstankäufe und Kunstförderungen zuständig.
Die Kunsthistorikerin hat sich zum 50. Geburtstag einen Herzenswunsch erfüllt und ihren Job bei der Landesregierung Oberösterreich gekündigt. Jetzt schlägt sie beruflich neue Wege ein. Als Pädagogin unterrichtet sie an der Mittelschule in Mauthausen, parallel dazu arbeitet sie in ihrer Galerie in Grein.
Man lebt nur einmal
„Ich möchte vorwiegend oberösterreichische Künstlerinnen und Künstler zeigen, die ich in den vergangenen 15 Jahren beruflich besser kennengelernt habe. Sechs bis acht Ausstellungen werde es jährlich geben. Mir ist wichtig, Kunst auch verkaufen zu können. Ich war einige Zeit lang im Auktionshaus Kinsky in Wien tätig. Beim Land Oberösterreich war ich für Kunstankäufe zuständig. Der Wunsch war schon seit langem da, selber wieder als Galeristin Ausstellungen zu organisieren. Natürlich sei das alles ein Wagnis, aber man lebe schließlich nur einmal und solle seinen Traum leben“, so Manner im Gespräch mit dem ORF Oberösterreich.
Kunst aus OÖ von Jascha bis Rumetshofer
Das zeitgenössische Ausstellungsprogramm beinhaltet viel Kunst aus Oberösterreich. Nach Johann Jascha werden ab 6. Juni Arbeiten von Kurt Steinberg gezeigt. Im zweiten Raum werde es eine gemischte Ausstellung geben. Über den Sommer werden die Räume ab 22. August von Robert Oltay und Adelheid Rumetshofer bespielt. Heuer werde es auch eine Weihnachtsausstellung geben. Skulpturen von Alois Bauer und Herbert Egger sind derzeit im Außenbereich auf der Terrasse zu sehen. Beiden Künstlern wird zu einem späteren Zeitpunkt eine Einzelausstellung gewidmet werden.
Lage soll Besucher anlocken
Grein sei ein guter Platz für Kunst, Kultur und Tourismus und so erhofft sich die Galeristin viele kunstinteressierte Besucherinnen und Besucher. Zudem gäbe es in Grein auf engem Raum viele kulturelle Höhepunkte. Schloss Greinburg mit seinem dreigeschoßigen Renaissance-Arkadenhof, das Rokoko-Stadttheater Grein, das als das älteste original erhaltene bürgerliche Theater Österreichs gilt, der historische Ortskern und die attraktive Lage an der Donau. Eine Konditorei locke viele Ausflugsgäste an und davon möchte Eva-Maria Manner sozusagen auch „mitnaschen“.
Für die oberösterreichische Kunstszene sei das eine positive Entwicklung, denn in den vergangenen Jahren hätten immer mehr Kunsträume zusperren müssen.
Neue Galerie auch in Kirchberg-Thening
Auch in Kirchberg-Thening wird diese Woche eine neue Galerie eröffnet. Kunstsammler Paul Lehner, ebenfalls lange in der Kulturdirektion des Landes OÖ tätig, sperrt am Freitagabend im ehemaligen Gemeindeamt einen Kunstraum auf und zeigt 66 Arbeiten von Christian Ludwig Attersee. Eva-Maria Manner und Paul Lehner waren einst Kollegen beim Land Oberösterreich. Jetzt sind sie es wieder – aber nun als Galeristen.