Güterzug entgleist
laumat.at / Matthias Lauber
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Umwelt

Vorfall im Herbst: Styrol im Grundwasser geht zurück

Ende September ist in Wels ein Güterzug teilweise entgleist. Zwei Waggons kippten um, Styrol versickerte im Boden. Auch heute befindet sich die Chemikalie, die zur Styroporherstellung verwendet wird, noch im Grundwasser. Doch die Werte gehen nun langsam zurück.

Mehr als ein halbes Jahr ist es her, dass Styrol in das Grundwasser in Wels gesickert ist. Fast ebenso lange versuchen Magistrat und ÖBB die giftige Chemikalie wieder herauszufiltern – konkret 40.000 Liter. Im Siedlungsbereich rund um den Kamerlweg im Stadtteil Pernauist die Styrol-Konzentration derzeit am höchsten, abgesehen vom Unfallort an der Westbahnstrecke selbst.

Brauchwasser darf nicht verwendet werden

Bis auf einen Haushalt sind dort alle ans Leitungswassernetz angeschlossen. Doch jetzt im Frühjahr wächst der Unmut der Anwohner wieder: Praktisch jeder habe zusätzlich einen Hausbrunnen, den er nun nicht nützen darf. Somit könne das Brauchwasser etwa nicht für Toiletten, Waschmaschine und den Garten verwendet werden. Verärgert sind die Bewohner auch über die – aus ihrer Sicht – nur spärlich sickernden Informationen.

Verortung des Styrol-Austritts und Ausbreitung der Chemikalie

Dass das Wasser nicht verwendet werden dürfe, habe man erst kurz vor Ostern erfahren. Der Vertreter des Magistrats Wels widerspricht, erste Informationen für Betroffene gab es Anfang Oktober nach den ersten Erkenntnissen, so Georg Parzmayr, Leiter Abteilung Bezirksverwaltung Magistrat Wels.

ÖBB: Ein Drittel herausgepumpt und gereinigt

Der Sprecher der ÖBB, Klaus Baumgartner, zeigt sich optimistisch: „Wir haben damals sofort mit unserer Fachfirma die ersten Speerbrunnen errichtet, die ersten Anlagen errichtet, um den Austritt zu minimieren, um das Styrol aus dem Grundwasser herauszufiltern.“ Mit dem aktuellen Lageplan würde man sehen, dass es eine rückläufige Tendenz gebe. Zum einen sei die Menge geringer geworden, weil bereits ein Drittel herausgepumpt und gereinigt werden konnte.

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Werner Kerschbaummayr
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Falls sich dieser positive Trend fortsetzt, könnte sich die Ausbreitungszone der Schadstoffe im Grundwasser bis zum Herbst auf den Bereich rund um die Austrittsstelle beschränken. Bei den ÖBB ist man auch um Schadensbegrenzung bemüht. Nach einer Prüfung ersetzt man den Bewohnern die Kosten für defekte Haushaltsgeräte oder Wärmepumpen. Obwohl immer noch nicht klar ist, wer an dem Chemie-Unfall Schuld trägt.