Musiktheater: „Ein Sack voll Ideen“

„Wir haben einen Sack voll Ideen, und man wird an diesem Haus hier Dinge erleben, die man an keinem anderen Opernhaus finden wird“, sagt der Intendant des Musiktheaters, Rainer Mennicken, über das neue Haus in Linz.

ORF OÖ: Bei einer Pressekonferenz in Wien haben Sie einmal gesagt, Sie sind froh und freuen sich, wenn der Elefant ins Wasser gesprungen ist und sind gespannt, wie hoch die Wellen gehen werden. Wie hoch sollen die Wellen gehen?

Rainer Mennicken: „Der Elefant hat schon allerhand Gewicht, würde ich mal sagen. Wir haben Ideen gesammelt, wir haben ein Programm gezimmert und vorbereitet, das sich sehen lassen kann, ich denke über die Grenzen der Region hinaus. Es gibt spannende Tage, die vor uns liegen.“

ORF OÖ: Wie möchte sich das Haus positionieren?

Mennicken: „Mein Motto heißt anspruchsvolle Vielfalt. Wir werden in sehr unterschiedliche Richtungen inhaltlich und formal vorstoßen. Ich werde oft gefragt, was dann Linz von dem unterscheidet, was man in Wien oder Salzburg erlebt. Ich würde denken, wenn die Menschen nach Linz fahren, sollten sie ein attraktives, wunderbares neues Haus erleben, aber auch die bisherige Spielstätte des Landestheaters, die ja weiter aktiv bleibt. Und es sollte sich inhaltlich unterscheiden, hier sollte man andere Dinge erleben, als die, die man in Salzburg und Wien schon kennt.“

„Die wären zum Beispiel, dass wir hier Musical anbieten, in einer Art und Weise, wie es fast in Vergessenheit zu geraten droht. Der Reichtum dieses Genres und die Vielfalt, die seit 100 Jahren komponiert und geschrieben worden ist, möchten wir ein bisschen deutlicher machen und stärker transportieren. Das unterscheidet uns zum Beispiel von anderen Städten.“

Linzer Musiktheater

ORF.at/Roland Winkler

ORF OÖ: Das Haus ist ganz neu, noch nicht etabliert, im Gegensatz zu Häusern in Salzburg und Wien. Wie lange wird es dauern, das Haus in das Bewusstsein der Menschen „einzureihen“?

Mennicken: „Ich finde die Frage ein wenig obsolet, muss ich sagen, denn es ist schon in das Bewusstsein der Bevölkerung eingereiht. Sonst hätten wir ja nicht den Andrang im Augenblick und diese mediale Aufmerksamkeit. Wir sind stolz und glücklich, dass wir diejenigen sind, die dieses neue Haus eröffnen dürfen. Wir werden alles daran setzen, die entsprechenden Leistungen zu erbringen und dem eine Perspektive zu geben.“

„Das, was dann letzten Endes an Evaluation in der Öffentlichkeit und den Medien geschieht, ist nur mit Maßen beeinflussbar. Das wird die Geschichte zeigen. Wir tun unsere Arbeit, so gut, begabt und engagiert, wie das immer der Fall ist. Und wir haben einen Sack voll Ideen. Sie werden an diesem Haus hier Dinge erleben, die Sie in keinem anderen Opernhaus, nicht nur in Österreich sondern auch darüber hinaus, finden werden“, so Mennicken.

Das Gespräch führte ORF-Redakteurin Katharina Mauer.

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