Missbrauchsvorwürfe: Weitere Opfer vermutet

In dem Skandal um Missbrauchsvorwürfe gegen einen oberösterreichischen Trainer könnte es mehr Fälle geben als bisher bekannt: Insider vermuten zehn bis 20 betroffene Langläuferinnen.

Das sagte die ehemalige Skirennläuferin Nicola Werdenigg in einer Pressekonferenz am Donnerstag in Linz. Sie selbst habe mit vier Betroffenen Kontakt, berichtete Werdenigg, gemeinsam mit Medienberichten käme man dann auf sechs. Allerdings seien ihr von „involvierten Personen“ Zahlen zwischen zehn und 20 Frauen genannt worden, rechnete die Mitbegründerin von „#WeTogether - Institut zur Prävention von Machtmissbrauch im Sport“ vor.

Nicola Werdenigg

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Die ehemalige Skirennläuferin Nicola Werdenigg

Näheres wollte Werdenigg aus Gründen des Opferschutzes nicht sagen. Auch seitens des Landes Oberösterreich, das eine Hotline eingerichtet hat, nennt man keine Zahlen, wie viele Personen mit dieser Kontakt aufgenommen haben - schließlich habe man den Anrufern Vertraulichkeit zugesichert. Die SPÖ will mit Sportsprecher Michael Lindner die Einsetzung einer unabhängigen Kommission im Landtag beantragen.

Hilfshotline eingerichtet

Sportlandesrat Markus Achleitner (ÖVP) weist die Vorwürfe strikt zurückt. Schließlich hätte er sofort nach Bekanntwerden der Vorwürfe nicht nur Anzeige erstattet, sondern eine Hilfshotline eingerichtet und einen Expertenkommission beauftragt, Vorsorgemaßnahmen gegen Missbrauch im Sport auszuarbeiten. Die SPÖ-Kritik gehe ins Leere und sei ein Versuch, mit den Themen Missbrauch und sexuelle Gewalt politisches Kleingeld zu machen.

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