Zivildiener werden knapp

Weil die Zahl der Zivildiener sinkt, werden Engpässe bei Krankentransporten und der Behinderten- und Altenhilfe befürchtet. Sozialorganisationen warnen: Ihnen fehlen in nächster Zeit zusammen rund 100 Zivildiener.

Zivildiener seien mittlerweile eine unverzichtbare Säule im Rettungsdienst, so der Präsident des Roten Kreuzes, Walter Aichinger. Mit Müh und Not habe man genügend Zivildiener für den Antrittstermin im April gefunden. „Aber wir brauchen für den Juni-Termin noch 40 bis 45 Interessenten.“

“Weniger Leistungen oder mehr Kosten“

Bei etwa einem Drittel aller Fahrten sind laut Aichinger Zivildiener im Einsatz. „Wenn ich mir die Struktur anschaue, dann können wir ohne diese Zahl an Zivildienern entweder nicht mehr alle Leistungen erfüllen, oder das System verteuert sich entsprechend“, so Aichinger.

Vor allem städtischer Bereich betroffen

Vor allem in den Städten im Zentralraum werden dringend Zivildiener gesucht. Statt der angeforderten 45 Zivildiener für Linz habe man 22 zugewiesen bekommen, so der Landesrettungskommandant des Arbeiter-Samariter-Bunds Christoph Bogner. Die Folge seien längere Wartezeiten: „Der Notfallsektor ist davon natürlich nicht betroffen, aber im Krankentransportsektor sehen wir, dass die Wartezeiten auf eine Stunde, zwei Stunden, drei Stunden hinaufgehen“, so Bogner. Das bekämen natürlich die Patienten zu spüren – leider, wie er sagt.

Trendumkehr nicht in Sicht

Experten gehen davon aus, dass sich die Situation weiter verschärfen wird. Gründe sind geburtenschwache Jahrgänge und stärkerer Zulauf zum Bundesheer. Zudem ist beinahe jeder Vierte untauglich – und scheidet damit nicht nur für den Wehrdienst, sondern auch für den Zivildienst aus.

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