Umdenken bei Hausbrunnen nötig

Die anhaltende Dürre des vergangenen Jahres wird immer mehr zur Belastungsprobe für die Trinkwasserreserven. Das Land kündigt nun Gegenmaßnahmen an, vor allem von Hausbrunnenbesitzern wird ein Umdenken gefordert.

Das Jahr 2018 ist eine trockene Angelegenheit - nicht nur für die Landwirte. In großen Teilen Oberösterreichs, vom Innviertel über den Hausruck bis in den Zentralraum und in mehreren Mühlviertler Gemeinden fiel bisher nur halb so viel Regen, wie in einem üblichen Jahr.

„Sture“ Brunnenbesitzer

Die Grundwasserreserven sind in diesen Gebieten zum Teil auf historischen Tiefständen. Das ist vor allem für entlegene Gebäude mit Hausbrunnen kritisch. 200 Mal musste sogar schon die Feuerwehr ausrücken, um Betroffene mit Trinkwasser zu versorgen.

Hausbrunnen

pixabay

Das Problem: Oberösterreich hat im bundesweiten Vergleich die meisten Hausbrunnen. 80.000 werden insgesamt gezählt. 15 Prozent aller Haushalte werden nur durch ihren eigenen Brunnen versorgt. Den Verantwortlichen des Landes scheint nun der Geduldsfaden zu reißen. Es soll in Zukunft mehr Druck geben, sich zum Beispiel an Wassergenossenschaften anzuschließen. „Weil noch immer die Mentalität unter Brunnen-Besitzern herrscht: Ich habe meinen eigenen Brunnen mit dem besten Trinkwasser und will mich nicht anschließen. Das muss sich ändern“, kritisiert Wasser-Landesrat Elmar Podgorschek.

Weniger Förderungen für Brunnen

Konkret sollen gemeinsame Versorgungsstrukturen wie Wassergenossenschaften mehr Geld erhalten. Insgesamt wird das gesamte Fördersystem in diesem Bereich neu aufgestellt. Das Ziel ist, Einzelbrunnen nur in absolut notwendigen Fällen, wie etwa völlig entlegenen Gebieten, zu fördern. Mit Beginn des nächsten Jahres soll da nun ein neues Modell greifen, damit „Brunnen-Besitzer ihre Sturheit überwinden“, so Podgorschek.

Hitze und Dürre

ORF

Denn große Brunnenanlagen von Genossenschaften oder Unternehmen wie der Linz AG sind meist besser in der Lage, Grundwasser aus tiefen Lagen zu fördern. In trockenen Jahren wie heuer ein entscheidender Vorteil, der garantiert, dass die Trinkwasserversorgung in Oberösterreich noch gut funktioniert. Die Betonung liegt auf noch, denn damit sich die Grundwasserreserven erholen, braucht es jetzt dringend einen Winter mit viel Niederschlag. Und wird 2019 ein ähnlich trockenes Jahr, besteht die Gefahr, dass noch mehr Brunnen austrocknen.

Links: