SPÖ: Teurer Stopp von Lehre für Asylwerber

Das geplante Ende der Lehre von Asylwerbern koste den Steuerzahler zehn Millionen Euro im Jahr, so SPö-Landesparteivorsitzende Birgit Gerstorfer. Sie kritisiert die Regierung scharf.

Außer Populismus gebe es nichts, was gegen Asylwerber als Lehrlinge spreche, so Gerstorfer. Bei der Diskussion der vergangenen Tage gehe es um 0,065 Prozent aller Beschäftigten in Österreich: „Über 1.200 junge Menschen machen in Österreich eine Lehre. Die ersparen uns sechs Millionen für die Grundversorgung und zahlen 4,6 Millionen Sozialversicherung ein. Und jetzt will man das stoppen und wieder zahlen?“, so Gerstorfer. Für sie fehle da jeder Zusammenhang

Woher die Zahlen kommen

Als Basis für diese Berechnung zog Gerstorfer die jüngsten Zahlen vom Arbeitsmarktservice mit Stand 27. August heran. Demnach haben in Österreich 1.153 Burschen und 49 Mädchen eine aufrechte Beschäftigungsbewilligung in einem Mangelberuf, zitierte Gerstorfer. Fast die Hälfte davon - konkret 595 - ist in der Gastronomie als Koch, Restaurantfachmann oder Gastronomiefachmann beschäftigt. 751 von ihnen befinden sich im ersten, 333 im zweiten und 118 im dritten Lehrjahr. Mit 892 kommt der Großteil dieser jungen Leute aus Afghanistan.

Frage des Hausverstands

Gut vier Millionen Euro der genannten zehn entfallen laut Gerstorfer auf Oberösterreich. Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) solle seine Position noch einmal überdenken und aufhören, „irgendwelche populistischen oder ideologischen Themenstellungen dahinein zu interpretieren. Ich weiß, dass er den Hausverstand hat“, so Gerstorfer.

Sie sage erneut „Ja“ zu Asylwerbern als Lehrlinge in Mangelberufen - nicht nur aus menschlichen Gründen, so Gerstorfer, sondern auch mit Blick auf den Fachkräftemangel.

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