Offene Lehrstellen können nicht besetzt werden

Laut AMS gibt es in Oberösterreich derzeit mehr offene Lehrstellen als Suchende. Rund 400 jugendliche Asylwerber machen derzeit bei oberösterreichischen Unternehmen eine Lehre in Mangelberufen.

Die meisten Asylwerber kommen in der Gastronomie, aber auch im Handel und im Gewerbe, unter. Überwiegend handelt es sich bei den Lehrlingen um junge Männer aus Afghanistan, dem Irak, dem Iran und Syrien. Viele absolvieren ihre Lehre am Land.

AMS: 3.800 offene Stellen

Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) verwies in einem Interview darauf, dass es genügend Jugendliche, die eine Lehre suchen gebe und es auch anerkannte Flüchtlinge gebe, die nicht arbeiteten und keine Lehren hätten. Oberösterreichs AMS-Landesgeschäftsführer Gerhard Strasser sagt über die Situation in Oberösterreich, dass es nicht so viele Lehrstellensuchende wie Lehrstellen gebe.

Kellner Gastronomie

ORF.at/Christian Öser

Rund 400 jugendliche Asylwerber absolvieren derzeit eine Lehre in Mangelberufen in Oberösterreich

Auch wenn für die 99 derzeit beim AMS gemeldeten Asylberechtigten Lehrstellen gefunden werden, wären bei 3.800 offenen Lehrstellen in Oberösterreich immer noch genug freie Plätze vorhanden: „Es sind zu wenige, um den Bedarf der oberösterreichischen Wirtschaft zu decken.“

„Arbeitsmarktpolitische Notwendigkeit“

Strasser betonte im ORF-Interview, dass die Lehrstellensuche für Asylwerber für das AMS keine soziale Aktivität sei, „sondern eine arbeitsmarktpolitische Notwendigkeit, die Betriebe mit Lehrstellensuchenden zu versorgen“. Weil der oberösterreichische Markt derzeit ein sehr guter sei, habe man auch eine relativ hohe Anzahl Asylwerber in Lehrberufen.

Studiogespräch mit Gerhard Strasser über die wirtschaftlichen Folgen

Die Ankündigung der Regierung habe bereits bei Betrieben Unsicherheit und Anfragen beim AMS ausgelöst, „wobei wir hoffen, dass die bestehenden Lehrverhältnisse aufrecht bleiben können und sich die Aussagen der Regierung auf den zukünftigen Umgang mit Asylwerbern beziehen“.

AMS-Chef Gerhard Strasser im Gespräch mit ORF-Redakteurin Nicole Erl-Ohler: