Klimt- und Schiele-Bilder: Neuer Prozess

Der seit Jahren schwelende Rechtsstreit zwischen der Stadt Linz und den Erben um die verschwundenen Schiele und Klimt-Bilder muss zurück an den Start. Der Oberste Gerichtshof entschied, dass der Fall neu beurteilt werden muss.

Die Stadt Linz muss den millionenschweren Schadenersatz doch nicht zahlen - zumindest vorerst nicht. Denn der Prozess wird neuaufgerollt und wieder am Landesgericht Linz bei demselben Richter verhandelt.

Beweismittel neu beurteilen

Eine neue Chance für die Stadt Linz also? Alles steht und fällt mit einem neuen Beweismittel, einem Leihschein. Dieses Dokument wurde von der Stadt zuletzt überraschend eingereicht und soll beweisen, dass die Erben ihre Ansprüche zu spät angemeldet hätten und die Stadt Linz somit nicht für das Verschwinden der Bilder verantwortlich sei.

Signatur von Egon Schiele

ORF

Die Stadt Linz will mit einem neuen Beweismittel Recht bekommen

Sowohl Landesgericht als auch Oberlandesgericht sahen in dem Schein aber nicht genügend Beweis und wiesen die Wiederaufnahmsklage ab. Doch der Oberste Gerichtshof entschied, dass die Klage der Stadt grundsätzlich für eine Wiederaufnahme geeignet ist.

Schadenersatz von 8,3 Millionen Euro

Ein Etappensieg, aber nicht mehr, denn die konkrete Prüfung des neuen Dokuments muss erst erfolgen. Alles wieder an den Start, in einem Prozess, der sich bereits über Jahre zieht. 1951 hatte die Eigentümerin Gemälde von Gustav Klimt und Bilder von Egon Schiele an die Stadt Linz verliehen. Als die Erben 2006 die Werke zurück wollten, waren sie verschwunden. Seither geht es um viel Geld, nämlich 8,3 Millionen Euro Schadenersatz.

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