Integrationsnetzwerk für Flüchtlinge

Rascher als bisher sollen sich Asylberechtigte in Oberösterreich selbst versorgen können - das verspricht Soziallandesrätin Gertraud Jahn (SPÖ) mit dem neuen Integrationsnetzwerk „NIA“.

Einem intakten Spinnennetz gleicht NIA, das „Netzwerk Koordination und Kooperation zur Integration von Asylberechtigten in Oberösterreich“. Was sich kompliziert anhört, ist eine Vernetzung all jener Organisationen, die in der Flüchtlingsbetreuung eine Rolle haben: also das Land, die Statutarstädte Linz, Wels und Steyr, das AMS, die Wirtschaftskammer, aber eben auch das BFI, die Caritas, die Volkshilfe sowie der Verein Wohnplattform und etliche mehr.

„Ein Drittel sofort vermittelbar“

Durch dieses Netz sollen Flüchtlinge nach dem Auslaufen der Grundversorgung an die richtigen Stellen weitergeleitet werden, gleich nach Erhalt des positiven Bescheids etwa an das AMS. Dort hat eine Erhebung gezeigt, dass ein knappes Drittel der Asylberechtigten aufgrund von Abschlüssen und Berufserfahrung sofort vermittelbar ist. Vor allem zum Beispiel als Holzbearbeiter, KFZ-Mechaniker, Elektriker, Installateur, Maler, Fliesenleger, im Maschinenbau oder in der Landwirtschaft.

„Syrien-Flüchtlinge oft hoch qualifiziert“

Die Flüchtlinge aus Syrien sind häufig sehr hoch qualifiziert, betont Soziallandesrätin Gertraud Jahn, darunter sind etliche Ärzte, Techniker oder Wissenschaftler anzutreffen. Ärzte würden bis zur Anerkennung ihrer Qualifikationen oft als Pfleger arbeiten. Ängste, Flüchtlinge würden Arbeitsplätze streitig machen seien unbegründet, da sie dort eingesetzt würden, wo eben Mängel herrschen, so Jahn.

Rund 6.500 Asylwerber zählt Oberösterreich aktuell. Waren es im Vorjahr 20 Prozent, so werden heuer 40 Prozent die Asylberechtigung erhalten. Also gut 2.600 werden den positiven Bescheid bekommen. Der Anstieg erklärt sich durch die hohe Anerkennungsquote der syrischen Asylwerber.

Deutschkurse wurden aufgestockt

Durch das neu geschaffene Netzwerk NIA sollen sie so rasch wie möglich zu Arbeit kommen. Asylwerber dürfen etwa als Saisonarbeiter in Land- und Gastwirtschaft oder selbständig arbeiten. Asylberechtigte können vom AMS längerfristig vermittelt werden. Mit NIA wurden die Deutschkurse aufgestockt - der restliche Bedarf wird durch ehrenamtlichen Unterricht gedeckt. Aber auch an die Bezirkshauptmannschaften werden Asylberechtigte sofort weitergeleitet, um geeigneten Wohnraum zu finden. Die Mindestsicherung gibt es übrigens nur für jene, die beim AMS für die Jobsuche gemeldet sind.

Einbindung von Bauvereinigungen

Um ein gutes Zusammenleben in den Gemeinden zu erreichen, ist ein Wohnratgeber erstellt worden, und auch ein Mülltrennfilm ist im Entstehen, um einem sensiblen Thema keinen Nährboden zu geben, wie es heißt. Ein nächster geplanter Schritt sei die Einbindung der Bauvereinigungen, um schneller geeignete Wohnungen zu finden.

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