Linzer Saal wird zu Wiener Stadthalle

Es kann auch ein Segen sein, nicht beim Eurovision Song Contest anzutreten. Für die Band folkshilfe bringt allein die Teilnahme an der Vorentscheidung ausverkaufte Konzerte, ein erstes Album und viel Schreibarbeit für die drei Oberösterreicher.

Als Mathias Kaineder, Gabriel Haider und Florian Ritt vor 2 Monaten bei der Vorausscheidung zum Songcontest angetreten sind, hatten sie bereits eine große Fangemeinde. Am Freitag Abend sind ihnen aber auch viele neue Fans in den Posthof gefolgt, um sich auch live auf der Bühne von den Straßenmusikern überzeugen zu lassen.

Und auch ca. einen Meter über Straßenniveau geht das Publikum innerhalb von wenigen Minuten mit. Sogar bei der ganz leisen Stelle von „loss da helfen“ hört man nur die Gitarrensaiten und Mathias Stimme. Auch für die Band ein ganz besonderer Moment, erzählt Gabriel Haider im Interview.

Gabriel Haider im Gespräch mit Loucaz Steinherr

„Das war super“, schwärmt Gabriel Haider, der für diesen Song sein Schlagzeug verlässt und mit den anderen beiden als Gitarrist in einer Reihe sitzt. Diese angespannte Stille hätten sie auch bei der ORF Sendung empfunden, als sie das Lied zum ersten Mal vorgestellt haben. „Da muss auch genau so ein Teil drin sein, weil uns das genauso flasht wie die Leute. Man ist dann schon sehr gerührt.“

Über das Album lassen die drei allerdings noch keinen Ton heraus. Selbst die Eltern haben bis jetzt nur zwei Songs gehört und auch das Linzer Publikum hat nur einen kleinen Vorgeschmack darauf bekommen, was nach den bereits verinnerlichten vier Songs aus den ORF Sendungen kommen wird. Immerhin befinden sich folkshilfe schon im Stadium des Mischens der Aufnahmen. Veröffentlichungstermin gibt es aber noch keinen.

Wie sympathisch die Burschen aus Linz, Steyr und Kirchschlag auf der Bühne wirken, haben sie ja schon mehrfach bewiesen - auf der Bühne des mittleren Saals schwören sie jedoch, dass ihnen Konzerte und Festivals weit mehr liegen, als das Musikkarussell beim Songcontest. Für einen Abend wird also der mittlere Saal zur Wiener Stadthalle.

Über 900 Zuschauer sudern beim Konzert

Ihre Dankbarkeit und vor allem die Freude, innerhalb so kurzer Zeit auf der Bühne vor über 900 Zuschauern zu stehen, kann vor allem Florian kaum verbergen. Dieses Mal steht wenigstens kein Finale an, wenn er sich beim gemeinsamen Sudern mit dem Publikum in „seit a poa Tog“ stimmlich überstrapaziert.

Auch im Posthof finden sich Fans jeden Alters - allerdings sind die Männer stark unterrepräsentiert. Das wird vor allem am Merchandise-Stand klar. Dort müssen die drei dann sehr oft ihre Namen schreiben, auf CDs, Eintrittskarten und auf T-Shirts. Sowohl frisch gekaufte, aber auch bereits auf dem Körper getragene. So wie sich das für Musiker gehört.

Unterstützung haben sich folkshilfe aus dem Salzkammergut geholt: Harald Baumgartner inklusive Wohnzimmertrio, das auch eine Schreibmaschine stimmig auf der Bühne als Instrument einbindet, bereiten die Freunde, Familien und Fans mit ihrer Musik auf folkshilfe vor. Auch hier hätte sich bei den humorvollen Texten etwas mehr Ruhe im Publikum ausgezahlt.

Loucaz Steinherr, ooe.orf.at

Links:
- folkshilfe - Loss da helfen (youtube)
- Harald Baumgartner - boahoat und bazwoach (youtube)
- Mit Straßenmusik auf die Song Contestbühne