Experte: Cannabis nicht ganz verbieten

Mit ihrem Vorstoß, die Droge Cannabis zu erlauben, haben sich die NEOS viel Kritik eingefangen. Drogenexperten begrüßen die Vorschläge zwar nicht, Cannabis gänzlich zu verbieten, sei jedoch auch falsch.

Was verboten ist, reizt viele, glaubt Suchtexperte Christoph Lagemann vom Institut für Suchtprävention in Linz. Er möchte einen Mittelweg zwischen Verbot und Legalisierung finden.

Konsum und Schäden gering halten

Es gehe darum, den Konsum und die Schäden möglichst gering zu halten und um die Jugendlichen zu schützen. „Man muss wirklich überlegen, ob das, was wir jetzt machen, das beste ist“, so Lagemann.

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Andere Länder wie die Niederlande, Belgien, Portugal oder Bundesstaaten in den USA machen es vor. Dort ist Cannabis nicht gänzlich verboten, trotzdem soll es weniger Konsumenten geben.

Keine Einstiegsdroge mehr

Gemeinsam mit der Polizei sollten sich Gesundheitsexperten an einen Tisch setzen und ein österreichisches Modell ausarbeiten, schlägt der Suchtexperte vor. Auch wenn er Cannabis nicht gänzlich verbieten will, weist er auf die Gefahren hin. Cannabis wirke euphorisierend, aber auch entspannend. Wenn man es regelmäßig konsumiere, sei dies sicher nicht gesundheitsförderlich, betont Lagemann.

Cannabis ist jedoch keine Einstiegsdroge mehr, fast alle Konsumenten bleiben meist dabei. Wer größere Mengen besitzt, dem drohen bis zu sechs Monate Haft. In Oberösterreich fliegen fast regelmäßig ganze Plantagen auf. So wurden etwa vor kurzem bei einem 38-Jährigen in Seewalchen (Bezirk Vöcklabruck) 1,3 Kilogramm Cannabis entdeckt, in einem Waldstück zog er 22 Pflanzen. Mehr dazu in 1,3 Kilo Cannabis bei Mann entdeckt (ooe.ORF.at; 29.10.2014).

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