220 Mio. Euro Schaden durch Hochwasser

Rund 220 Mio. Euro Schaden hat das Hochwasser von Anfang Juni nach ersten Schätzungen in Oberösterreich angerichtet. „Es ist damit zu rechnen, dass ein Drittel der Kosten beim Land hängen bleibt“, so Finanzreferent LH Josef Pühringer (ÖVP) am Mittwoch.

Die großen Brocken in der Bilanz sind 47,6 Mio. Euro Schaden bei Gewerbebetrieben, 45,5 Mio. Euro bei Privaten, 34,7 Mio. an gemeindeeigenen Infrastruktureinrichtungen, 33 Mio. an Schutzwasserbauten und 15 Mio. Euro an landwirtschaftlichen Kulturen. „Das Hochwasser fordert uns ordentlich“, so Pühringer. Auf das Land, das immer noch an der Flut von 2002 zahle, komme nun eine „riesige neue Belastung“ zu.

3.630 Anträge beim Katastrophenfonds eingegangen

Beim Katastrophenfonds des Landes sind mittlerweile 3.630 Anträge eingegangen. 3.430 wurden bereits bearbeitet, 1.132 Betroffene erhielten bisher Akontozahlungen in der Höhe von insgesamt 12,77 Mio. Euro. Obwohl die offizielle Anmeldefrist abgelaufen ist, werden nach wie vor Anträge angenommen. Katastrophenschutz-Landesrat Max Hiegelsberger (ÖVP) rechnet damit, dass die Zahl noch auf 4.000 steigen wird.

Mit Hilfsorganisationen habe man sich auf eine gemeinsame Datenbank geeinigt, um Spendenmittel gerecht verteilen zu können, berichtete der Landesrat. Die erste Säule der Hilfe sei die Versicherungsleistung, die zweite der Katastrophenfonds und die dritte - sozial gestaffelt - die Zuteilung von Spendengeld, rechnete er vor. Absiedlungsgebiete will das Land bis zum Herbst festlegen, das gesamte Programm dürfte rund zwei Jahre in Anspruch nehmen.

Schutzmaßnahmen haben sich offensichtlich bewährt

Die nach der Katastrophe vor elf Jahren in Angriff genommenen Schutzmaßnahmen haben sich offensichtlich bewährt: Obwohl das Ereignis diesmal deutlich stärker war, liegt die Gesamtschadensschätzung von 220 Mio. Euro nur bei etwa einem Fünftel der 1,2 Mrd. von 2002. Die Zahl der Anträge beim Katastrophenfonds macht mit erwarteten 4.000 auch nur einen Bruchteil der damaligen 23.000 aus.

Positive Nachrichten gibt es aus dem Eferdinger Becken: Dort nimmt die Belastung des Grundwassers ab, wie Umweltlandesrat Rudi Anschober (Grüne) in einer Presseaussendung mitteilte. Wenn sich der Trend fortsetzt, werde kommende Woche mit der Beprobung der Hausbrunnen begonnen. Diese konnten viele Bewohner der Region bisher nicht verwenden.

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