Keine Griechen für oö. Tourismus

Im letzten Jahr wurde in Griechenland verstärkt nach Arbeitskräften für den Salzkammergut-Tourismus gesucht. Obwohl es 139 Bewerber gab, fand nur ein einziger Lehrling den Weg nach Oberösterreich. Kritik kommt von der Arbeiterkammer.

Die Idee war, heimische Fachkräftemangel durch Personal aus Griechenland zu lösen. Das Arbeitsmarktservice (AMS) in Gmunden und einige Gastronomen aus dem Salzkammergut reisten nach Griechenland, um vor Ort neues Mitarbeiter zu rekrutieren.

Jobbörsen auf Kreta und in Thessaloniki

Insgesamt gingen bei den eigens eingerichteten Jobbörsen auf Kreta und in Thessaloniki 139 Bewerbungen ein, so die Leiterin des Gmundner AMS, Jacqueline Beyer. Die wenigsten dieser 139 Interessierten haben jedoch in Oberösterreich zu arbeiten begonnen. Auch weil das Angebot nicht passte, da die Bewerber nur für vier bis fünf Wochen nach Oberösterreich kommen wollten, erklärt Jacqueline Beyer, Chefin des Gmunder AMS.

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Jacqueline Beyer im Gespräch mit ORF-Redakteur Wolfgang Schnaitl

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Am Schluss ist nur ein Bewerber übrig geblieben. Derzeit macht er eine Lehre am Wolfgangsee. Trotz des überschaubaren Erfolgs will man weiter auf Fachkräfte aus dem Süden setzen. Dabei bleibt die Spezialisierung auf Griechenland. Auch, weil viele Griechen über gute Deutschkenntnisse verfügen würden.

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Weitere Gründe sind die hohe Arbeitslosigkeit und die traditionelle Verbundenheit mit der Tourismusbranche. Das AMS setzt jetzt auf Langzeiteffekte durch Mundpropaganda und Vermittlungsstellen in Kreta. Selbst will man im Süden nicht mehr suchen.

„Ein erwarteter Flop“

Nach dem mageren Ergebnis kommt jetzt Kritik von der Arbeiterkammer. Die Anwerbeaktion sei der erwartete Flop geworden, heißt es. Erst wenn die Unternehmer die schlechten Arbeitsbedingungen in der Branche verbessern, würden sie auch in Österreich wieder genug Jugendliche finden, die an einem Job im Gastgewerbe interessiert seien, glaubt die AK. Sie spricht von nicht eingehaltenen Arbeitszeitregelungen und Ruhezeiten, nicht bezahlten Löhnen und Überstundenzuschlägen und zum Teil miserable Arbeitsbedingungen.

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