Salzkammergut wirbt um Griechen

Seit Jahren fehlen dem Salzkammergut-Tourismus Lehrlinge. Das AMS und die Gastronomiebetriebe wollen jetzt Kellner und Köche aus dem wirtschaftlich gebeutelten Griechenland anwerben, um die vakanten Stellen zu besetzen.

Mitte November will man nach Griechenland reisen, um aus den Bewerbern auszuwählen, berichtet die „BezirksRundschau Salzkammergut“. In Griechenland laufe bereits ein Auswahlverfahren des dortigen Arbeitsamts. Man habe eigens eine Salzkammergut-Börse eingerichtet, berichtet Jaqueline Beyer vom AMS.

Personalbeschaffung in Griechenland

Die Delegation aus Oberösterreich will sich dann vor Ort von den Qualitäten der Bewerber überzeugen. „Gemeinsam mit Helmut Peter vom Weißen Rössl am Wolfgangsee werden wir nach Griechenland reisen und das Salzkammergut vorstellen. Vor Ort wollen wir dann auch gleich mögliche Arbeitskräfte rekrutieren. Wir werden die Lebensläufe wieder mit nach Österreich nehmen und die Bewerber direkt bei den einzelnen Gasthäusern vorstellen“, erklärt Beyer.

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Dass man in Griechenland nach Arbeitskräften für das Salzkammergut sucht, hat einen ganz einfachen Grund. Es mangelt hierzulande an Bewerbungen für die offenen Lehrstellen in der Tourismusbranche.

Keine Bewerbungen

Obwohl man sogar die Kosten für den Führerschein übernehmen würde, habe sich kein einziger Bewerber gemeldet, sagt die Wirtin des Weißen Rössls in St. Wolfgang, Gudrun Trutmann-Peter. Sie sucht nach Erklärungen.

Kellner als „Teller-Taxis“ abgestempelt

Möglicherweise trage auch das Image der Tourismusberufe in Österreich zum Fachkräftemangel bei. Trutmann-Peter kritisiert, dass immer nur über die negativen Seiten des Tourismus berichtet werde. Viele Kellner würden als „Teller-Taxis“ abgestempelt werden - jedoch völlig zu unrecht.

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Mitverantwortlich an den vielen offenen Lehrstellen ist laut AMS aber auch die demographische Entwicklung. Durch geburtenschwache Jahrgänge gibt es generell weniger Jugendliche - und damit auch weniger potentielle Lehrlinge.

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