Kopfinger Pfarrer legt Amt zurück

Der von seinen Gegnern als äußerst radikal empfundene Pfarrer von Kopfing, Andreas Skoblicki, hat Bischof Ludwig Schwarz mitgeteilt, nicht mehr in die bisherige Aufgabe zurückzukehren.

In einem Brief ließ der bisherige Pfarradministrator der Innviertler Pfarre Kopfing Diözesanbischof Ludwig Schwarz wissen, dass er sein Amt als Pfarradministrator mit Jahresende niederlegen wolle. Laut einer Presseaussendung der Diözese Linz konnte der Bischof „die im Gespräch ausführlich dargelegten Argumente gut nachvollziehen“ und nahm den Rücktritt an.

Ludwig Schwarz

APA/rubra

Diözesanbischof Ludwig Schwarz

Bischof Schwarz dankte dem bisherigen Kopfinger Pfarrer „für alle geleistete seelsorgliche Arbeit sowie den Aufbau religiöser Gruppen in der Pfarre Kopfing und wünscht ihm für sein Wirken Gesundheit, Kraft und Segen“, so die Presseaussendung. Der polnische Geistliche war seit 2004 als Pfarradministrator in Kopfing tätig.

Angeblich „sektenähnliche“ Zustände

Die Gegner des Priesters warfen ihm dagegen vor, für „sektenähnliche Zustände“ verantwortlich zu sein. Außerdem spreche er von unehelichen Kindern als „Kinder der Sünde“, deren Nachkommen seien „verdammt bis in die dritte Generation“. In einem Gespräch mit der Volksschuldirektorin soll er deren Schule als „Teufelswerk“ und die Lehrkräfte als „vom Satan besessen“ bezeichnet haben. Ein Gegner des Pfarrers schilderte, der Geistliche habe bei einer Messe einen Burschen gefragt: „Bist Du bereit für Jesus zu sterben?“ und ihm das Mikrofon hingehalten.

Pfarrkirche in Kopfing

ORF

Die Pfarrkirche von Kopfing im Innviertel

Der Geistliche selbst sprach immer von einer kleinen Gruppe von Kritikern, und dass er verpflichtet sei, treu dem Lehramt und der Bibel Glaubensinhalte zu verkünden. Diese Spannungen beschäftigen nicht nur die Katholiken in Kopfing, sondern auch die Medien und vor allem den Bischof.

Entpflichtung angekündigt und zurückgezogen

Mitte September kündigte Bischof Schwarz die Entpflichtung des umstrittenen Pfarrers an, kurz darauf zog er sie wegen der „negativen Reaktionen“ wieder zurück. Diese Wende erzeugte ihrerseits wieder heftige Reaktionen. Bischof Ludwig Schwarz verurteilte das Verhalten einzelner Gläubiger und sprach von Mobbing gegen Pfarrer Skoblicki. Anfang Oktober meldete sich Pfarrer Skoblicki krank. Damit reagiert der Pfarradministrator offenbar auf die Spannungen in seiner Gemeinde.

Die Pfarre wurde seitdem von Dechant Johann Gmeiner betreut. Laut Presseaussendung der Diözese erklärte sich der Dechant bereit, „die Pfarre als Pfarrprovisor weiterhin zu leiten, bis im kommenden Jahr eine definitive Nachbesetzung erfolgt.“

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