Hallstatt: Reisebusbeschränkung kommt

Hallstatt macht Ernst mit der Beschränkung des Besucherstroms: Am Donnerstag beschloss der Gemeinderat limitierte Slots für Reisebusse. Bürgermeister Alexander Scheutz (SPÖ) hofft, sie spätestens im Frühling 2020 umsetzen zu können.

Pro Jahr kommen rund eine Million Besucher aus aller Welt in die malerische 770-Seelen-Gemeinde im Bezirk Gmunden. An manchen Tagen drängen sich fast 10.000 Besucher durch die engen Gassen zwischen Berg und See. Die Zahl der Fahrzeuge, die den Ort frequentieren, ist in den vergangenen Jahren stark angestiegen: Zählte man 2014 noch rund 105.000 Pkws, so waren es laut Statistik im Vorjahr bereits 194.613. Bei den Reisebussen kletterte die Anzahl im selben Zeitraum von 7.917 auf 19.344.

Touristen in Hallstatt

ORF

Stadt Salzburg ist Vorbild

Während man sich bei den Autos mit Personal, das die Pkws am Ortsrand schlichtet, Anzeigetafeln, die über ausgeschöpfte Parkkapazitäten im Zentrum informieren, und mit Park-and-Ride-Anlagen helfen kann, ist es bei den Reisebussen schwieriger. Deshalb hat man sich nach dem Vorbild der Stadt Salzburg für die Slots entschieden. Ziel ist, die Zahl um ein Drittel zu reduzieren.

Pro Stunde maximal zwölf Ein- bzw. Ausfahrten

Vorgesehen sei, dass die Veranstalter von Busreisen bis zu drei Monate im Voraus Slots kaufen können, erklärte Scheutz im Gespräch mit der APA. Busse dürfen dann zwischen 8.00 und 17.00 Uhr in den Ort einfahren, die letzten müssen ihn um 19.30 Uhr verlassen. Die Mindestverweildauer beträgt zweieinhalb Stunden. Pro Stunde seien maximal zwölf Bewegungen - sprich Ein- und Ausfahrten von Reisebussen - zugelassen, so Scheutz. Wie viel die Slots kosten werden, stehe noch nicht fest, bereits jetzt werden pro Bus 40 Euro verlangt.

Alexander Scheutz im Gespräch mit ORF-Redakteur Gernot Ecker

„Keine Zeit für Testbetrieb“

„Für einen Testbetrieb haben wir keine Zeit“, meinte der Bürgermeister. Allerdings wird die Einführung der Slots noch ein wenig dauern, denn es müsse noch eine Firma gefunden werden, die eine entsprechende Software liefert. Zudem wolle er sich um eine Leader-Förderung bemühen.

Gemeinderat geschlossen dahinter

Die Entscheidung für die Busslots wurde im Gemeinderat einstimmig beschlossen. Zudem wurde Scheutz beauftragt, sich um eine weitere Fläche außerhalb des Zentrums kümmern, die als Parkplatz genutzt werden kann. Dieser Beschluss erfolgte allerdings nur mehrheitlich.

Links: