Strategien gegen zu viel Tourismus

Venedig, Dubrovnik, Barcelona - oder Hallstatt. Die kleine Gemeinde im Salzkammergut teilt mit den großen europäischen Reisezielen ein Problem: Sie alle werden von Touristen geradezu überschwemmt.

Bei den „Salzburger Verkehrstagen“, die gerade stattfinden, versuchen Tourismusexperten aus ganz Europa, Lösungen zu finden, um den Tourismus mit den Bedürfnissen der Anwohner besser abzustimmen.

780 Einwohner und eine Million Besucher

Man kennt die Bilder: Touristen schieben sich zu Tausenden über den berühmten Markusplatz in Venedig, durch den pittoresken Hafen von Dubrovnik oder durch die malerischen Gassen von Hallstatt. In Hallstatt etwa stehen 780 Einwohner rund einer Million Touristen im Jahr gegenüber. 16.500 Reisebusse steuerten die Gemeinde im Salzkammergut im Vorjahr an.

Voranmeldesystem in Hallstatt im Gespräch

Der Verkehr sei dabei nicht das Problem, sagt Bürgermeister Alexander Scheutz. Aber die schiere Menge an Menschen sei oft einfach zu groß für den kleinen Ort. Man wolle aber kein Museum mit Drehkreuzen am Eingang werden und außerdem sei die Wertschöpfung durch den Tourismus wichtig als Einnahmequelle für viele Einwohner. Deshalb werde in Hallstatt gerade an einer Strategie gearbeitet, wie man den Zustrom über die Menge an Reisebussen kontrollieren könne. Eine Art verpflichtendes Voranmeldesystem sei im Gespräch und könnte schon bald umgesetzt werden.

Viele Städte wollen von Hallstatt lernen

Bei der Tagung in Salzburg treffen Verantwortliche aus vielen vom sogenannten „overtourism“ also einem „Zuviel an Tourismus“ betroffenen Städten zusammen. Sie wollen aus Beispielen wie Hallstatt lernen, wie man diese Tourismusströme vielleicht besser lenken kann. Es muss nämlich auch für jene Menschen, die in diesen Touristenzentren ihren Alltag leben, auch noch erträglich sein.

Einschränkungen für Airbnb in Amsterdam

Amsterdam ist ein weiteres Beispiel: Dort wird mit einem speziellen Aktionsprogramm versucht, die Balance zwischen Besuchern und Einwohnern wiederzufinden. Im vergangenen Jahr haben 18 Millionen Menschen die niederländische Metropole besucht. Kaum mehr neue Hotels, weniger Souvenirshops, mehr Geschäfte, die auch für die Stadtbewohner interessant sind und starke Einschränkungen, zum Beispiel für Airbnb, sind nur einige der Maßnahmen, die die Amsterdamer Stadtregierung bereits ergriffen hat.