Angreifer auf Bürgermeister unzurechnungsfähig

Nach der Attacke auf den Bürgermeister von Dimbach (Bezirk Perg) wurde der mutmaßliche Täter in einem Gutachten als unzurechnungsfähig eingestuft. Der Verdächtige wurde in eine psychiatrische Einrichtung gebracht.

In Dimbach werden nach wie vor die Ereignisse aufgearbeitet. Denn was am 6. September im Gemeindeamt von Dimbach passiert sei, belaste die Mitarbeiter und ihn selbst noch immer, sagt Bürgermeister Josef Wiesinger: „Wir reden darüber, wie es weitergehen wird. Die Stimmung ist noch angespannt, aber wir schaffen das schon.“

„Hoffe, er kommt nicht mehr frei“

Der Bürgermeister zeigt sich zuversichtlich, obwohl er das Ziel des 40-jährigen mutmaßlichen Täters war. Der Angreifer hatte das Gemeindeamt gestürmt und den Bürgermeister zunächst mit einem Pfefferspray attackiert. Dann hielt er ihm eine Pistole an die Brust und drückte ab, aber kein Schuss löste sich. Der Amtsleiter hörte die Hilfeschreie des Bürgermeisters und ging dazwischen. Mehr dazu: „Amtsleiter rettete Bürgermeister“ (ooe.ORF.at).

Der Bürgermeister von Dimbach Josef Wiesinger

ORF

Bürgermeister Josef Wiesinger

Der mutmaßliche Täter rammte ihm dabei ein Messer in einen Unterarm und flüchtete. Später stellte er sich in Niederösterreich der Polizei. Der 40-Jährige befand sich bis vor kurzem in Untersuchungshaft. Bürgermeister Wiesinger zeigt sich besorgt, dass der mutmaßliche Täter vor einer Verhandlung freikommen könnte, und meint: „Ich hoffe, dass ein psychiatrisches Gutachten erstellt wird, das besagt, dass er nicht mehr freikommt.“

Gemeindeamt Dimbach

fotokerschi.at

Der Amtsleiter rettete den Bürgermeister nach der Attacke

Das psychiatrische Gutachten ist laut Staatsanwalt Philip Christl bereits eingetroffen. Der mutmaßliche Täter wird daher in einer Einrichtung bis zum 18. Dezember psychologisch betreut. Danach werde vermutlich in einer Verhandlung entschieden, ob der Mann in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen wird.

Bürgermeister hätte sein Leben „zerstört“

Gegenüber der Polizei sagte der Verdächtige damals, der Bürgermeister habe sein Leben ruiniert. Der Bürgermeister sagt wiederum, er habe den Mann seit 22 Jahren nicht mehr gesehen. Damals war der Verdächtige mit einer Verwandten des Bürgermeisters liiert.

Wechsel in Privatwirtschaft

Der Amtsleiter ist unterdessen wieder im Dienst, er wird mit Ende des Jahres in die Privatwirtschaft wechseln. Laut dem Bürgermeister hat das aber mit der Attacke nichts zu tun, den Jobwechsel habe der Amtsleiter schon davor fixiert.

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