Diözese Linz kritisiert Windischgarstener Pfarrer

Nach den Äußerungen des Windischgarstener Pfarrers Gerhard Maria Wagner, dass Yoga satanisch sei, hat nun die Diözese in einer Aussendung Wagner kritisiert und eine Lanze für einen vernünftigen Umgang mit dem indischen Körpertraining gebrochen.

Man verwies am Montag auf eine Erläuterung der deutschsprachigen Bischofskonferenz, in der eine pauschale Ablehnung von Yoga als veraltet bezeichnet wird. „Yoga. Geschichte und Verhältnis zum Christentum“ lautet der Titel der Abhandlung, die ein Wiener Uniprofessor für Religionswissenschaft verfasst hat. Darin heißt es: „Die pauschale Ablehnung der Möglichkeit einer christlich verantwortbaren Yoga-Praxis ist heute veraltet.“

Kaum religiöse Inhalte

Damit stellt die Diözese von vornherein klar, mit den Ansichten von Pfarrer Wagner nicht wirklich konform zu gehen. Denn, so betonte man, es gebe köprerzentrierte Formen von Yoga, die praktizierende Christen vor keine religiösen Probleme stellen würden. Bei ihnen werde auf die Vermittlung religiöser Inhalte fast vollständig verzichtet.

Ja noch viel mehr, zitierte die Diözese aus der Stellungnahme der Bischofskonferenz: „Insofern die Praxis der Haltungs- und Atemübungen zu innerer Ruhe und Sammlung hinführt, werden durch sie Bibelstudium, Gebet und Meditation, der achtsame Vollzug liturgischer Handlungen wie auch das Handeln vor Gott im Alltag gefördert“.

Christen als Yoga-Lehrende

Und zum Schluss las man: „Yoga gehört zu den Formen moderner Spiritualität, die außerhalb und schon längst auch innerhalb der christlichen Gemeinden weit verbreitet sind." Gleichzeit verwies die Abhandlung auch darauf, dass seit Jahrzehnten theologisch versierte Christen Yoga nicht nur praktizieren, sondern auch als Yoga-Lehrende tätig sind.

Der Vorsitzende des Kuratoriums des Bildungshauses Schloss Puchberg, Franz Gruber, fand dann für die Äußerungen von Pfarrer Wagner, jedes Yoga sei satanisch, sehr klare Worte: Er halte diese Bewertung für ungeheuerlich, spirituell ignorant und theologisch falsch". In den kirchlichen Bildungshäusern wie Puchberg werde Yoga seit Jahrzehnten angeboten. Denn Yoga sei selbstverständlich ohne Übernahme des hinduistischen Religionskontextes praktizierbar.

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