Verschärfung zum Jagdgesetz beschlussreif
Fast 19.000 Jäger gibt es in Oberösterreich, die sich um 947 Jagdgebiete kümmern. Und auch, wenn man hierzulande seit 1994 mit dem oö. Jagdgesetz österreichweit eine Vorreiterrolle spiele, habe das Jagdgesetz einer dringenden Novellierung bedurft, so Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger (ÖVP) am Montag bei einer Pressekonferenz in Linz.
APA/Barbara Gindl
Forderungen nach Wildschaden enorm
Unter anderem deshalb, weil die Forderungen mancher Grundbesitzer nach einem Wildschaden oft ins Unermessliche gegangen seien und die Jägerschaft dadurch ungerechtfertigt benachteiligt worden sei, so Hiegelsberger.
Neu ist etwa, dass ein Waffenverbot künftig zum sofortigen Entzug der Jagdkarte führen kann. Bei einer strafrechtlichen Verurteilung wegen vorsätzlicher Schädigung des Tierbestandes kann die Jagdkarte für bis zu sieben Jahre entzogen werden.
OÖ Landesjagdverband
Wildschaden wird künftig aufgeteilt
Oder: Beträgt der Schadenersatzanspruch, den ein Grundstückseigentümer bei Gericht geltend macht, mehr als das Doppelte des letztendlich vom Gericht festgestellten Schadens, dann zahlen Jäger und Grundbesitzer zu gleichen Teilen. Damit es aber erst gar nicht zu einem Gerichtsverfahren kommt, wurde jetzt die Landwirtschaftskammer zur Beratung bei der Wildschadenfeststellung installiert, so Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Reisecker.
Laut Landesjägermeister Sepp Brandmayr sind aktuell rund 70 Verfahren anhängig. Ein rechtschaffener Weidmann brauche sich nicht zu fürchten, betonte Brandmayr, aber „wir schützen keine schwarzen Schafe“. Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Reisecker sieht zwar nur „Einzelfälle“, steht aber hinter der Novelle. Zwei neue Mitarbeiter seien für diese Wildschadensberatung angestellt worden. Das neue Gesetz soll noch diese Woche im Landtag beschlossen werden.
Grüne: Erfreut über Neuerungen
Erfreut über die Neuerungen im Jagdgesetz zeigten sich auch die Grünen. Die von ihnen initiierte Novellierung solle unter anderem zeigen, dass Wilderei kein Kavaliersdelkt ist, so Klubobmann Gottfried Hirz.
Links:
- Nationalpark will „Rechts-Reparatur“ (ooe.ORF.at; 28.10.16)
- Kein Schadenersatz für toten Luchs (ooe.ORF.at; 22.9.16)
- Tote Luchse: 10.000 Euro für Hinweise (ooe.ORF.at; 3.3.16)