Mehr Schutz vor Cyberkriminalität
Im Internet tobt ein Krieg um Daten. Die Cyber-Attacken aus dem Netz werden mehr, professioneller und kosten heimische Unternehmen inzwischen Unsummen. Deshalb müsse auch mehr getan werden in Sachen Forschung und IT-Sicherheit, so der Tenor beim Expertenforum mit Wirtschaftslandesrat Michael Strugl (ÖVP).
Ressourcen für Sicherheit gebündelt
Ein Weg sei die Errichtung der neuen Koordinierungsstelle, die beim IT-Cluster angesiedelt sein wird. „Dazu brauchen wir exzellente Forschung und Ressourcen. Das heißt, wir wollen mit der Johannes Kepler Universität, Fachhochschulen und Wirtschaftskammer, Industrie und Landesverteidigungsministerium die Ressourcen bündeln. Das wird eine Anlaufstelle mit Beratung für Unternehmen.“
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Das Problem: Die Angriffsflächen für Cyber-Attacken wachsen in Zeiten der Digitalisierung der Wirtschaft. Es ist ein ständiges Tauziehen zwischen Angreifern und Verteidigern. „Wir haben eine Asymmetrie zwischen Angreifer und Verteidiger. Das macht es so schwierig. Die IT-Systeme müssen alle möglichen Angriffsflächen schließen, ein Angreifer muss nur einen Punkt finden“, sagte Sicherheits-Experte Universitätsprofessor René Mayrhofer von der JKU in Linz.
Strafrahmen drastisch erhöhen
Viele Unternehmen machen es den Angreifern zu leicht. Die Sicherheit wird hinten angestellt, die Cyberkriminalität unterschätzt, warnen Datenschutz-Experten. Bis zu 10.000 Fälle von Cyberkriminalität werden in Österreich pro Jahr angezeigt. Vor zehn Jahren waren es gerade mal 600 pro Jahr.
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Die Dunkelziffer sei hoch, heißt es. Mit der EU Datenschutz-Grundverordnung wird 2018 der Datenschutz vereinheitlicht. Von der Reform betroffen sind alle Unternehmen, die auf welche Art auch immer mit Daten arbeiten. Verstöße in der IT-Sicherheit ziehen drakonische Strafen nach sich. Der Strafrahmen wird drastisch erhöht: „Er wird also um 800 bis 1.000 Mal höher. Jetzt liegt der maximale Strafrahmen bei 25.000 Euro. In Zukunft sollen es 20 Millionen Euro oder vier Prozent vom globalen Konzernumsatz", sagt Datenschutzrechtsexperte Rainer Knyrim. Wer allerdings meint, nur Großunternehmen stünden im Fokus der Kriminellen, irrt. Vor allem die Homepages und Systeme von Klein- und Mittelbetrieben sind dankbare Ziele.