Brandanschläge auf Roma-Zelte in Linz

Die Linzer Polizei ermittelt wegen zweier Brandanschlägen auf ein Zeltlager von Roma-Familien. Wie erst jetzt bekannt geworden ist, hatten unbekannte Täter am Sonntag und am Dienstag mehrere Zelte angezündet.

Etwa 50 Personen, zum großen Teil Bettlerfamilien mit Kindern, lagern in dem abgelegenen Waldstück auf dem Areal der voestalpine zwischen der A7 und der Postbusgarage. Zwei Brände seien gelegt worden und rund zehn Zelte vollständig niedergebrannt, bestätigt Polizeisprecher Bernd Innendorfer einen Bericht der Tageszeitung „Österreich“.

„Mutwillig angezündet“

Die Sachverständigen hätten „externe Zündquelle“ als Brandquelle genannt, so Innendorfer im Interview mit dem ORF, „das heißt, dass mutwillig angezündet wurde“. Menschen sollen bei den Brandlegungen nicht zu Schaden gekommen sein, von den angezündeten Zelten und den Habseligkeiten ihrer Bewohner - „Kleidungsstücke und Decken“, so der Polizeisprecher - sei allerdings so gut wie nichts mehr übrig geblieben.

Verfassungsschutz an Ermittlungen beteiligt

Ermittelt wird gegen unbekannte Täter. Konkrete Hinweise zu Tatverdächtigen gibt es derzeit nicht, die Polizei ersucht aber Hinweise an das Stadtpolizeikommando Linz unter der Telefonnummer 059133-45 3333 zu melden. An den Ermittlungen ist auch der Verfassungsschutz des Innenministeriums beteiligt.

Luger: Kritik an Vorgehen des Verfassungsschutzes

In einer Medienaussendung verurteilte der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) die verübten Brandanschläge auf Schärfste. Außerdem kritisierte Luger die Ermittlungen des Verfassungsschutzes des Innenministeriums. Er habe von dem Vorfall erst durch die Medien erfahren. „Die Anschläge wurden letzten Sonntag durchgeführt, die Information erhielt ich durch Medienberichte fünf Tage später. Zumindest in meiner Funktion als Bezirkshauptmann wäre eine zeitnahe Information über einen derart gravierenden Anschlag wohl angebracht gewesen.“