Krise bei der Blutbank Oberösterreich

Die vom Roten Kreuz betriebene Blutbank Oberösterreich befindet sich in einer finanziellen Krise. Heuer wird mit einem Minus von mehreren 100.000 Euro gerechnet. Der Hauptgrund für diese Misere ist der rückläufige Verkauf von Blutkonserven.

2007 wurden noch 75.000 Blutkonserven abgenommen, sechs Jahre später waren es nur noch 52.000. Die Gründe seien medizinischer Art, heißt es bei der Trägerin der Landeskrankenhäuser, der gespag. Blutkonserven werden im weitesten Sinn als Medikament verstanden, deshalb versuche man fremdes Blut nur zu verwenden wenn es nicht anders möglich ist. Der Spargedanke rund um die Spitalsreform stehe nicht hinter den sinkenden Verbrauchszahlen.

Abgang durch Rücklagen gedeckt

Welches Minus am Jahresende bei der Blutbank des Roten Kreuzes stehen wird ist noch nicht ganz klar. Der Präsident des Roten Kreuzes Oberösterreich Walter Aichinger rechnet mit einigen 100.000 Euro, der Abgang sei aber durch Rücklagen gedeckt. Zu Jahresbeginn habe sich die finanzielle Lage noch weit dramatischer dargestellt.

Um der drohenden Entwicklung gegenzusteuern habe man die verschiedenen Arbeitsbereiche innerhalb der Blut- und Gewebebank neu strukturiert, sagt Aichinger. Die Auflösung von Rücklagen und Änderungen bei den Abschreibungen hätten sich auch bereits in der Bilanz niedergeschlagen.

Blutbank in Linz ist nicht gefährdet

Der Preis für eine Blutkonserve sei nicht angehoben worden und werde auch nicht steigen, so Aichinger. Es gebe mit den Krankenhäusern langfristige Verträge für die Konserven. Man werde sich daran halten. Eine Blutkonserve kostet derzeit rund um die 140 Euro. Für Aichinger ist aber klar, dass es in Zukunft ein grundsätzliches Thema sein werden, wie viele Blutbanken sich Österreich leisten kann und ob wirklich jedes Bundesland eine solche braucht.

Die Blutbank in Linz sieht Aichinger nicht gefährdet. Ob die Blutbank im Klinikum Wels in absehbarer Zeit geschlossen wird muss, vom Land Oberösterreich und dem Krankenhausträger beschlossen werden. Laut Aichinger gebe es derzeit noch keine Entscheidung aber Gespräche.