AK kritisiert Arbeitsbedingungen in Oberösterreich

Die Beschäftigten müssten den Preis dafür zahlen, dass Oberösterreich die Wirtschaftskrise gut bewältigt hat. Das sagt AK-Präsident Johann Kalliauer und verweist auf den aktuellen Arbeitsklimaindex, der in Oberösterreich weit stärker gesunken sei als in den anderen Bundesländern.

Der von der Arbeiterkammer Oberösterreich (AK) regelmäßig erhobene Arbeitsklima-Index ist in Oberösterreich von 2008 auf 2009 gleich um sieben Punkte gefallen, in ganz Österreich aber nur um einen Punkt. Nach einem Tiefststand 2010 erholte sich der Index in Oberösterreich langsam, um aktuell auf 107 Punkte zu sinken. Das sind laut AK zwei Punkte unter dem Österreichwert.

Arbeitsdruck nimmt immer mehr zu

Der Grund für das im Vergleich schlechte Abschneiden in Oberösterreich ist laut AK-Präsident Johann Kalliauer der stark gestiegene Arbeitsdruck. Immer weniger Beschäftigte müssten immer mehr und immer schneller arbeiten. Die Folgen seien psychische Belastungen, Erschöpfung und Depressionen. 19 Prozent der Arbeitnehmer in Oberösterreich geben an, darunter zu leiden - im Unterschied zu nur neun Prozent in den anderen Bundesländern, so die AK. Zusätzlich seien immer öfter körperliche Beschwerden, wie Rückenschmerzen, Kopfschmerzen oder Magenbeschwerden, die Folge.

Bonus-Malus-System für Unternehmen

Kalliauer fordert als Gegenmaßnahme unter anderem ein Bonus-Malus-System für Unternehmen. Die Betriebe sollten krank machende Arbeitsbedingungen abstellen und älteren Arbeitnehmern geeignete Arbeitsplätze anbieten. Andernfalls seien sie finanziell zur Rechenschaft zu ziehen.

Wer aber glaubt, alle Führungskräfte hätten es besser, irrt. Laut Kalliauer stehen auch die Chefs unter zunehmender Belastung - vor allem jene in der zweiten Reihe, die von beiden Seiten unter Druck stehen.

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