Friedlicher Protest gegen Burschenbundball
Mit rund einer Viertelstunde Verspätung startete die laut Eigendefinition „Erste Linzer Tanz-Demo“ gegen 19.45 Uhr beim Landesdienstleistungszentrum. Trommler sorgten für Samba-Rhythmen, das Tanzbein wurde dennoch nicht geschwungen.
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Die Teilnehmer skandierten lautstark Parolen wie „Nazis verpisst euch, niemand vermisst euch!“, auf Transparenten stand u.a. „Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen“ und „Der Fuchs ist schlau und stellt sich dumm, bei Nazis ist es andersrum!“ Bengalische Feuer wurden gezündet, mehrere Personen hielten sich nicht an das Vermummungsverbot.
APA/Rudolf Brandstätter
Beim Palais Kaufmännischer Verein, wo der Buschenbundball stattfindet, legte der Protestzug einen Zwischenstopp ein. Irgendwann werde man es schaffen, dass das Gebäude frei von Burschenschaftern ist, sagte ein Demonstrant in seiner Rede. Wenige Ballgäste warfen, halb hinter Vorhängen versteckt, verstohlene Blicke nach draußen.
„Keinen einzigen Zwischenfall“ registriert
Die Veranstaltung sei „nicht mehr der kleine Bruder“ des Wiener Akademikerballs, sondern „eines der größten Vernetzungstreffen von rechtsextremen Burschenschaften“, hieß es in der abschließenden Kundgebung. Mit seiner Teilnahme stelle Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) „unverkennbar die Weichen für die zukünftige Zusammenarbeit von ÖVP und FPÖ“. Sowohl Politiker als auch die Linzer Kepler Universität müssten sich vom Ball distanzieren.
APA/Rudolf Brandstätter
Die Exekutive registrierte bei der Kundgebung, die u.a. von zahlreichen SPÖ-Vorfeldorganisationen und der Gewerkschaftsjugend, von kommunistischen, Grünen und kirchlichen Organisationen sowie vom KZ-Verband unterstützt wurde, „keinen einzigen Zwischenfall“, so David Furtner von der Landespolizeidirektion Oberösterreich. Man habe weder jemanden abmahnen noch festnehmen müssen. Wie viele Beamte bereitstanden, sagte Furtner nicht - nur: „Es waren genug.“
Link:
- Anspannung vor Burschenbundball (ooe.ORF.at)