CEZ will Förderung für Ausbau Temelins

Was viele Energieexperten schon länger gesagt haben, muss jetzt auch zähneknirschend der tschechische Energiekonzern CEZ bestätigen. Strom wird auf den internationalen Märkten immer billiger. Man brauche Förderungen für Atkomkraft, heißt bei dem Energiekonzern.

Bei einem Preis von durchschnittlich 40 Euro für eine Megawattstunde, wie er derzeit bezahlt werde, rentiere sich ein Ausbau Temelins nicht, sagen die Verantwortlichen bei CEZ. Darum poche man auf die staatliche Förderung, die CEZ als eine Art Öko-Umlage für Atomstrom verstanden haben will. Und der Energiekonzern rechnet auch gleich vor: bekomme man für die Megawattstunde 70 statt 40 Euro, dann wäre Temelin gegenüber anderen Stromquellen konkurrenzfähig.

Klare Standpunkte

Aber genau daran scheiden sich die Geister: erlaubt die Europäische Union die staatliche Förderung von Atomstrom oder nicht - eine Entscheidung steht noch aus. Österreich und Deutschland haben dazu klare Standpunkte. Es dürfe keine Förderung geben, sagen beide. Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) hatte zuletzt betont, Österreich werde bei der Gegnerschaft an der Spitze stehen.

Keine Beschlüsse für Ausbau

In Tschechien wäre der nächste Schritt, der Beschluss des Kraftwerksausbaus durch das Parlament. Doch die neue Regierung mit einem Expertenkabinett unter Premier Jiri Rusnok werde keine Beschlüsse für den Ausbau fassen, betonte zuletzt Präsident Milos Zeman.

Reaktionen von ÖVP, SPÖ, Die Grünen

Zur Förderung von Atomenergie gibt es auch Reaktionen aus der Landespolitik: Oberösterreich werde sich strikt dagegen verwehren, dass staatliche Subventionen für die Atomenergie in den EU-Ländern möglich wird. Das wäre eine Brüskierung aller Länder, die auf Atomstrom verzichten, sagt Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP). Gerda Weichsler-Hauer (SPÖ) sagt, die Tatsache, dass jene Technologie mit dem hächsten Risiko, nämlich die Kernkraft, auch die höchsten Förderungen beziehe, sei ein Beleg für ihre Unwirtschaftlichkeit. Und als grotesk und zynisch bezeichnet Ulrike Schwarz (Die Grünen) die Forderung von CEZ nach einem Öko-Bonus für Atomstrom. Damit sei klar bewiesen, dass Temelin schlicht unwirtschaftlich sei, sagt Schwarz.