Kampf gegen Hangrutsch in Großraming

In Großraming (Bezirk Steyr-Land) kämpfen Feuerwehr und Wildbachverbauung seit drei Tagen gegen einen riesigen Hangrutsch. Bedroht sind 15 Häuser im so genannten Pechgraben zwischen Laussa und Großraming.

Seit Samstagfrüh stehen wieder Mitarbeiter der Wildbachverbauung und Feuerwehrleute im so genannten Pechgraben bei Großraming im Einsatz. Derzeit bewegt sich die Rutschung mit einer Breite von rund 500 Metern sehr langsam - mit rund einem Zentimeter pro Stunde weiter - erklärt Wolfgang Gasperl, Leiter der Wildbach- und Lawinenverbauung in Oberösterreich.

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Stromleitung zum Zerbersten gespannt

Laut Geologen besteht für die unmittelbar unter der Rutschung stehende Siedlung derzeit keine Gefahr. Bewegen sich die Erdmassen aber weiter in Richtung Tal, könnte der Ahornleitenbach und gleichzeitig auch die einzige Straßenverbindung zu einer weiteren Siedlung verschüttet werden. Außerdem musste eine Stromleitung komplett abgeschaltet werden. Durch die Rutschungsbewegung sei sie zum Zerreißen gespannt, so Gasperl. Die Siedlung wird derzeit mit einem Notstromaggregat versorgt.

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Seit Jahrhunderten Rutschungen

Im Bereich Pechgraben gibt es laut Gasperl schon seit Jahrhunderten Rutschungen. Es sei ein Gebiet, wo in der Kaiserzeit noch Kohle abgebaut wurde, so der Leiter der Wildbach- und Lawinenverbauung. Das Grundgestein sei ähnlich wie in Gmunden beim Gschliefgraben.

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Zuletzt war der Hang im Februar in Bewegung geraten. Die starken Regenfälle der vergangenen Woche hätten den Erdrutsch explosionsartig reaktiviert. Mit Sondierungsbohrungen wollen die Experten nun herausfinden, wie tief die Rutschung reicht. Zudem soll mit einem Laserscan berechnet werden, wie viele Kubikmeter hier in Bewegung sind. Dann können die nötigen Arbeiten, um die Rutschung zu stoppen, genauer geplant werden.