Bald Entscheidung über Anklage

Ob es in den Missbrauchsfällen im Stift Kremsmünster zu einer Anklage kommt, wird demnächst von der Staatsanwaltschaft Steyr entschieden. Einem ehemaligen Konviktsleiter wird vorgeworfen, Zöglinge über Jahre misshandelt und sexuell missbraucht zu haben.

Der beschuldigte Ex-Priester und Internatsdirektor besaß bis vor drei Jahren illegal eine Pumpgun. Deshalb dürfte der Fall nicht verjährt sein. Denn über Jahrzehnte habe er damit Kinder bedroht, so ein Opfer.

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„Sonst erschieß ich dich mit der Pumpgun“, soll er zu Schülern gesagt haben.

Wie ein abartiger, schrecklicher Pornofilm

Die Polizei hat bisher fast 50 Opfer mehrerer Padres einvernommen. Ein weiterer Betroffener sagt über die sexuelle Gewalt: „Das müssen Sie sich wie einen abartigen, schrecklichen Pornofilm vorstellen“.

Dem Stift Kremsmünster werfen die beiden Betroffenen Vertuschung und mangelnde Aufarbeitung vor. Das Stift weist das zurück. So sei der Beschuldigte aus dem Priesterstand enthoben worden. Man gehe davon aus, dass die Staatsanwaltschaft demnächst Anklage erhebt und finde das gut. Die Opfer, die auch eine Privatklage gegen den Mann eingebracht haben, drohen im Falle einer Einstellung des Verfahrens, weitere Details zu den Vorgängen in Kremsmünster zu veröffentlichen.