Immer mehr Geschlechtskrankheiten

Geschlechtskrankheiten steigen stark an. Die Fälle der schon als beinahe ausgerottet geglaubten Syphilis sind in den letzten zehn Jahren um 40 Prozent gestiegen. Die Gonorrhoe-Infektionen (Tripper) haben sich nahezu verdreifacht.

Betroffen sind vor allem sexuell aktive Personen im Alter zwischen 20 und 40 Jahren. Jährlich melden sich etwa 100 von ihnen im AKh Linz, weil der Genitalbereich oder die Haut juckt und brennt.

Schnelle Verfügbarkeit von Sex

Die Ursache für den Anstieg sieht sehen Experten in Leichtsinn, Verdrängung und der einfacheren Verfügbarkeit von Sex. „Die neuen Medien – etwa soziale Netzwerke oder Internetforen – unterstützen die sehr raschen Kontakte, die die Patienten herstellen. Kontakte, bei denen man sich vorher gar nicht kennt, sich in der Früh verabschiedet und sich auch nie wieder sehen wird. Diese sind schon fast gesellschaftlich salonfähig geworden“, so die Dermatologin Christine Scheurecker vom AKh Linz.

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Mehr Fälle nach Weihnachtsfeiern

Swingerclubs erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. In den nächsten Wochen erwarten die Venerologen des AKh verstärkten Zulauf nach Weihnachtsfeiern, die ihren feuchtfröhlichen Ausklang dann und wann auch im Bordell finden. Prostituierte in offiziell gemeldeten Freudenhäusern stehen zwar unter ständiger ärztlicher Kontrolle, die Dunkelziffer sei aber hoch.

Gonorrhoe-Infektion

wikipedia/CDC/Joe Millar

Oft kaum Symptome bei Frauen

Besonders gefährlich sei es für Frauen. Bei ihnen treten bei einer Infektion oft wenige bis gar keine Symptome auf, mit zum Teil schwerwiegenden Folgen. Diese reichen von Schmerzen im Unterleib, Fertilitätsstörungen bis hin zur gänzlichen Unfruchtbarkeit. Es könne aber auch zur Demenz oder zu Erblindung und Hörstörungen kommen - vor allem bei bei unbehandelter Syphilis, so Scheurecker.

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Gewissenhafter Umgang mit Sex wichtig

Nicht erkannte Infektionen würden zudem unwissentlich weiter verbreitet. Die Venerologen des AKh raten daher Risikopatienten, wenn schon nicht zu einem gewissenhafteren Umgang mit ihrer Sexualität zumindest zu regelmäßigen Untersuchungen.

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