Erdwärme für 100 Einfamilienhäuser

Neukirchen an der Vöckla hat einen großen Schritt in Richtung Energieunabhängigkeit gemacht: Aus einem drei Kilometer tiefen Loch wird Erdwärme gewonnen. Damit können 100 Einfamilienhäuser ein Jahr lang geheizt werden.

Verantwortlich für das Projekt ist die Rohöl-Aufsuchungs-Aktiengesellschaft (RAG). Vor drei Jahren bohrte die RAG in der Ortschaft Mühlleiten ein 2.850 Meter tiefes Bohrloch. Damals hoffte man darauf auf Erdöl zu stoßen. Als die bis zu drei Millionen Euro teure Bohrung nicht erfolgreich war, versuchte man andere Wege zu gehen. Das Ergebnis nach einem Jahr Planungs- und Bauzeit: die Tiefe Erdwärmesonde Mühlleiten, die jährlich eine Wärmeproduktion von bis zu 3.500 Megawattstunden schafft.

2.850 Meter tiefes Loch

Aufbereitetes Wasser wird in ein 2.850 Meter tiefes Loch, in dem es 105 Grad Celsius hat, gepumpt. Dort erwärmt sich das Wasser durch das Gestein auf bis zu 50 Grad. Dann wird - vereinfacht ausgedrückt - dem Wasser Wärme entzogen und dadurch Energie gewonnen. Das abgekühlte Wasser fließt in das Bohrloch zurück, um wiederum erhitzt zu werden.

Die durch die RAG gewonnene Wärme geht an das nicht weit entfernte Biomasse-Heizwerk Neukirchen. Dessen Obmann Anton Stockinger rechnet in Zukunft mit mehr Abnehmern. Das Projekt soll nun Schule machen, damit künftig Bohrlöcher, die nicht oder nicht mehr Erdölfördern, Energie durch Geothermie bringen.

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