Wie man Zivilstreifen erkennt
Ein Autolenker wurde im Stadtgebiet von Steyr von einer Zivilstreife der Landesverkehrsabteilung angehalten und sollte ein Organstrafmandat erhalten, weil er nicht angeschnallt war und während der Fahrt mit dem Handy telefoniert hatte.
Mann weigerte sich zu zahlen
Der Mann weigerte sich zu zahlen und zweifelte außerdem die Echtheit der Polizisten an. Tatsächlich begab er sich zu einer nahen Polizei-Inspektion und erstattete Anzeige gegen die seiner Meinung nach „falschen“ Beamten.
Weil sich der Mann aber das Kennzeichen der Zivilstreife sowie auch die Autofarbe falsch gemerkt hatte, glaubten auch dort die Beamten zunächst an Betrüger und schlugen Alarm. Erst später klärte sich das Missverständnis auf. Mehr dazu in Vermeintlich falsche Polizisten in Steyr.
„Völlig unverständlich“
Für den Leiter der Verkehrsabteilung der Polizei, Oberst Josef Reiter, ist der Zwischenfall völlig unerklärlich. Denn seine Beamten hätten ihren Dienstausweis vorgezeigt und seien damit eindeutig als Polizisten identifizierbar gewesen.
APA/Polizei
Fünf Sicherheitsmerkmale
Die Dienstausweise sind so groß wie eine Bankomatkarte und haben fünf Sicherheitsmerkmale. So prangt auf der Vorderseite ein Kippbild, das den Bundesadler zeigt und auf dem fünf Stellen der Dienstnummer abgebildet sind. Ebenfalls auf der Vorderseite findet sich unter der Aufschrift „Organ des öffentlichen Sicherheitsdienstes“ eine Reliefprägung mit dem Text „Republik Österreich“.
Auf beiden Seiten des Ausweises ist die Mikroschrift „Bundesministerium für Inneres“ angebracht. Zusätzlich finden sich auf dem Dienstausweis ein schwarz-weiß per Laser auf den Rohling gebranntes Lichtbild, die siebenstellige Dienstnummer, sowie auf der Rückseite der akademische Grad, Vor- und Nachname, noch einmal die Dienstnummer und die ausstellende Behörde.
„Polizei - bitte folgen“-Balken, Blaulicht, Funkgerät
Außerdem seien die Autos der Zivilstreifen leicht an ihrem eingebauten Blaulicht und an dem Licht-Balken in der Heckscheibe zu erkennen, auf dem „Polizei - bitte folgen“ steht. Die Wagen sind zudem auch mit Funkgeräten ausgestattet. Das alles sei von Betrügern kaum nachzumachen.
Falsche Polizisten äußerst selten
Reiter weist darauf hin, dass „falsche Polizisten“ in Oberösterreich überhaupt nur höchst selten vorkommen. Ihm sind nur zwei Fälle aus den vergangen Jahren bekannt. Einmal hatten sich georgische Räuber bei Ried auf Autobahnrastplätzen als Polizisten ausgegeben und dann Lkw-Fahrer ausgeplündert. Und das andere Mal hatte sich im Raum Haid ein Mann als Polizist verkleidet und sich mit Verwarnungen wichtig gemacht, anderseits aber sogar bei einer Reifenpanne ausgeholfen.