Streit um Flugplatz: Kompromiss abgelehnt

In der Diskussion um den Welser Flugplatz hat der Betreiber den Kompromissvorschlag der Stadt abgelehnt. Demnach hätten statt der geplanten 42 nur noch 27 Hektar des 110 Hektar großen Areals zu einem Gewerbegebiet werden sollen.

Voraussetzungen im Grundsatzbeschluss 2008

Bereits im Grundsatzbeschluss 2008 sei als unabdingbare Voraussetzung für eine Zustimmung zur Umwidmung von Teilen des Flugplatzes in ein Betriebsbaugebiet die Gewährleistung des Flugsports in allen Sektionen gefordert worden. „Dem wurde nicht Rechnung getragen“, so der Fliegerclub.

Der Verein „Weiße Möwe“ anerkenne den Bedarf an Betriebsflächen. Es sei aber falsch, wegen 25 Hektar Betriebsbaugebiet einen perfekt funktionierenden Flugplatz auf die Hälfte zu reduzieren. Dies widerspreche EU-Bestrebungen, wonach Traditionsflugplätze wie jener in Wels in der gewachsenen Struktur zu erhalten seien.

Areal würde unsicherer werden

Eine Verkleinerung des Areals ginge auf Kosten der Sicherheit. Zwei Rollwege müssten neu verlegt und der Tower aufgestockt werden, Testflüge von Firmen seien nach der Umwidmung nur mehr eingeschränkt möglich.

Ein ökonomischer Betrieb mit Windenstart für die Segelflieger werde unmöglich, ebenso müsste der Fallschirmspringerkreis laut dem Vorschlag der Stadt im Naturschutzgebiet angelegt werden, so die „Weiße Möwe“.

Fläche nach Rockkonzert zerstört

Der Bereich, auf dem im Sommer 2010 ein Konzert der Rockgruppe AC/DC stattgefunden hat, soll nach Vorstellungen der Stadt zu Naturschutzfläche werden. Laut dem Biologen Bernd Lötsch sei diese Fläche aber für die nächsten zehn bis 15 Jahre zerstört, so der Fliegerclub.

Dafür werde jenes Gebiet, das Lötsch als besonders schützenswert bewertet habe, durch eine Umwidmung in Betriebsbaugebiet im Ausmaß von über 20 Hektar unwiederbringlich zerstört.

Mietvertrag bis 2027

Der Mietvertrag zwischen Stadt und Fliegerverein läuft bis 2027 und sieht drei Jahre Kündigungsfrist vor. Das 110 Hektar große Areal ist der letzte Rest der Welser Heide, ähnliche Lebensräume in dieser Dimension gibt es laut Ökologen in Oberösterreich und Bayern nicht mehr. Zahlreiche gefährdete Vogel- und Pflanzenarten kommen hier vor.

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