75. Todestag: Gedenken an „Papa Gruber“

Am 7. April 1944 stirbt der Priester Johann Gruber im Konzentrationslager Gusen. Anlässlich des 75. Todestages findet am Freitag an der Privaten Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz ein Symposion über sein Wirken statt.

Johann Gruber war einer, der mit seinen Reformideen als christlicher Pädagoge kirchenintern aneckte. Das Thema des Symposiums „Anstoß Gruber“ greift die vielen Impulse auf, die „Papa Gruber“, wie der Direktor der Linzer Blindenanstalt von seinen Schützlingen genannt wurde, setzte.

Johann Gruber

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Johann Gruber

Als entschiedener Gegner des Nationalsozialismus wurde Gruber 1938 verhaftet und ab 1940 ins KZ Gusen überstellt. Dort organisierte er heimlich für ihm anvertraute Häftlinge Nahrung und Medikamente. Die sogenannte „Gruber-Suppe“ sicherte vielen das Überleben. Am 4. April 1944 flog das Hilfswerk Gruber auf, drei Tage später - am Karfreitag - erlag er den Folgen der Folter.

Bischof Manfred Scheuer sieht in der Haltung Grubers Parallelen zu Franz Jägerstätter. Grubers Wirken soll daher auch mehr ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt werden.

„Gruber-Suppe“ in der Mensa

Ein Schritt dazu ist das Kunstprojekt von Christian Kosmas Mayer zum 75. Todestag Grubers in der Pädagogischen Hochschule der Diözese. Es beruht auf einer dreiteiligen Installation, die von der Außentreppe zur Brüstung führt, wo Vitrinen an Grubers Wirken im KZ Gusen erinnern. In der Mensa steht zudem fortan einmal im Monat eine „Gruber-Suppe“ am Speiseplan.

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