Uni-Rektor ruft zu Dialog auf

Beim Ball der Johannes Kepler Universität hat Rektor Meinrad Lukas noch einmal auf die Affäre um ein umstrittenes Inserat des Absolventenverbandes Bezug genommen. Er rief zum Dialog auf und will keine Gräben vertiefen.

Die Eröffnungsrede beim Ball der Johannes Kepler Universität (JKU) hat Rektor Meinhard Lukas genutzt, um zu der Affäre um ein umstrittenes Inserat der Kepler-Society, dem Absolventenverband der JKU, Stellung zu nehmen. In dem Inserat, das in der Werbebroschüre für den ebenfalls umstrittenen Burschenbundball erschienen war, wurde im Text Bezug auf ein von der SS vereinnahmtes Treuelied genommen. Lukas hatte daraufhin umgehend den Geschäftsführer der Kepler Society, der bei der Universität angestellt war, abberufen und klargestellt, dass die Universität eine durch und durch antifaschistische Grundhaltung repräsentiere.

„Besondere Verantwortung von Universitäten“

In seiner Rede auf dem Ball nahm er auf diese Ereignisse Bezug und verwies dabei auf die besondere gesellschaftliche Verantwortung von Universitäten in einer Zeit, in der sich ideologische Debatten dramatisch zuspitzen würden. Zugleich sagte er, dass für Universitäten besondere Ansprüche und Maßstäbe in der Kommunikation gelten würden. Lukas lud zu einem offenen Dialog ein, damit sich ideologische Gräben nicht vertiefen.

Meinhard Lukas

Unis als Brennpunkte des gesellschaftlichen Diskurses

Für Lukas müssen Universitäten Brennpunkte des gesellschaftlichen Diskurses, der Offenheit und Pluralität sein. Zitate, die in fataler Weise missverstanden werden könnten, seien untragbar im Auftreten einer Universität. Denn mit ihnen würde die Funktion der Universität für eine pluralistische und offene Gesellschaft gefährdet, sagte Lukas.

Gleichzeitig sagte Rektor Lukas, dass der vormalige Geschäftsführer der Kepler Society die gravierenden Konsequenzen seines Handelns einsehe und bedaure. Deshalb wünsche er ihm einen beruflichen Neustart ohne Punzierung oder Vorbehalte.

„Ideologische Gräben nicht vertiefen“

Niemand könne sich wünschen, dass sich im akademischen Bereich ideologische Gräben vertiefen würden, so Lukas weiter. Er wolle deshalb gerade jetzt zu einem offenen Dialog einladen und sich auch der Kritik stellen. Es sei besser miteinander zu reden, als übereinander, so der Rektor.

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