Grüne Landessprecherin zieht sich zurück

Maria Buchmayr zieht sich als grüne Landessprecherin in Oberösterreich zurück. Bei der Landesversammlung Anfang April soll eine neue Führungsspitze gewählt werden.

Seit Mai 2013 war Maria Buchmayr Landessprecherin der Grünen Oberösterreich. Im Landtags vertreten ist Buchmayr seit 2009.

Die schwarz-blaue Regierung 2000 sei ihre Motivation gewesen, selber politisch als Grüne aktiv zu werden. 18 Jahre später, wieder unter einer ÖVP-FPÖ-Regierung, zieht sich Maria Buchmayr von der Spitze der Grünen in Oberösterreich zurück. Aus privaten Gründen, wie sie betont: Die 48-Jährige wolle sich zukünftig stärker auf die inhaltliche Arbeit und Kernthemen wie Umweltschutz und Frauenpolitik konzentrieren, begründet Maria Buchmayr ihren Rückzug.

Landessprecherin Maria Buchmayr und Umweltlandesrat Rudi Anschober

ORF

Maria Buchmayr teilte mit Landesrat Rudi Anschober die Parteiführung

Gänzlich wird Buchmayr aber nicht aus der Politik ausscheiden, im Landtag wird sie weiter bleiben. Der Rückzug habe sich schon länger abgezeichnet, so Buchmayr. Erstmals über einen Rückzug habe sie im Sommer nachgedacht.

Nachfolge noch unklar

Seit 2013 war Buchmayr an der Spitze der Grünen in Oberösterreich. Der Landessprecher wird alle drei Jahre gewählt, die nächste Landesversammlung findet am 6. April statt. Über mögliche Nachfolger wollte Buchmayr aber bisher noch nichts öffentlich sagen. Jetzt beginne sie, die geregelte Übergabe der Landesparteispitze vorzubereiten. Im Februar wird die Funktion ausgeschrieben. Bewerbungsende ist am 1. März. Bei der Wahl am 6. April wolle sie der Basis aber nur eine Person präsentieren, eine „Kampfabstimmung will ich vermeiden“.

Der Name des Landtagsabgeordneten Stefan Kaineder - seit November auch im Bundesparteivorstand - wird dabei, wenn auch nicht von Buchmayr, genannt. Der 33-Jährige war bereits 2013 gegen Buchmayr angetreten und nur knapp mit 44,71 zu 55,29 Prozent unterlegen. Kaineder erklärte auf Nachfrage, „sich noch nicht entschieden zu haben“. In den nächsten Wochen gelte es, „die Grünen fit zu machen und ein schlagkräftiges Führungsteam zu finden“, wobei er sich nicht „fürchte, Verantwortung zu übernehmen“.

Anschober wird nicht kanditieren

Man werde in den kommenden Wochen in Ruhe miteinander reden und sich anschauen, wer diese Funktion am besten übernehmen könne, so Landesrat Rudi Anschober (Grüne). „Ich glaube, da gibt es eine ganze Reihe von Anwärterinnen und Anwärtern, die das Zeug dazu haben.“ Er selbst werde Regierungsmitglied bleiben und stehe nicht zur Verfügung. An Personalspekulationen werde er sich nicht beteiligen, so Anschober auf die Frage, ob er Kaineder als möglichen neuen Landessprecher sehe. „Jeder, der mich ein bisschen kennt, weiß, dass ich ein paar engagierte Junge bei den Grünen extrem schätze. Der Stefan (Kaineder, Anm.) gehört dazu, aber er ist einer von etlichen, die dafür gut in Frage kommen und das mit Sicherheit schaffen“, so Anschober.

Zusammenführung der Parteiführung

Buchmayr und Kaineder plädieren auch dafür, dass „mittelfristig“ die Funktionen des Landesprechers und des Spitzenkandidaten wieder zusammengeführt werden. Wegen des Burnouts von Anschober wurden diese Aufgaben getrennt und Buchmayr übernahm 2013 die Parteiführung. „Die Teilung ist aber schwierig und hat uns nichts genützt“, so Kaineder. Anschober ist dafür, die beiden Ämter weiterhin zu trennen.