Weiter Wirbel um Citybus in Freistadt
Bürgermeisterin Elisabeth Paruta-Teufer (ÖVP) hat sich den Unmut von Verkehrslandesrat Günther Steinkellner (FPÖ) zugezogen. Die Bürgermeisterin hatte den Gemeinderat nach einem Gespräch mit Steinkellner informiert, das Land streiche die Förderung für das einzige öffentliche Verkehrsmittel in der Bezirksstadt. Darum müsse man den Bus einstellen. Steinkellner hat das als unwahr zurückgewiesen: Freistadt hätte, so wie anderen Städte in Oberösterreich auch, nach wie vor 33 Prozent Landesförderung bekommen. Das habe er der Bürgermeisterin auch immer so gesagt, doch die habe von sich aus den Busvertrag unbedingt kündigen wollen.
„Sehr, sehr überrascht über den Anruf“
Die Opposition in Freistadt will jetzt neu über einen möglichen Fortbestand des Citybusses verhandeln. Das dürfte die Bürgermeisterin zu einer „bemerkenswerten Handlung“ verleitet haben, zeigt sich der Freistädter FPÖ-Bezirksobmann und Verkehrssprecher im Landtag, Peter Handlos, überrascht über einen Anruf der Bürgermeisterin im Büro des Verkehrslandesrates: „Wir waren alle sehr, sehr überrascht über den Anruf der Frau Bürgermeister, wo sie uns wissen hat lassen, dass – falls die FPÖ in Freistadt für die Wiedereinsetzung des Citybusses stimmen sollte – es im Gegenzug dann keinen Pendlerparkplatz gibt, der ja im Süden von Freistadt geplant ist. Wir waren da wirklich sehr, sehr überrascht, weil das eine mit dem anderen nichts zu tun hat und die Planungen schon sehr weit fortgeschritten sind. Außerdem ist dieser Pendlerparkplatz sehr wichtig für die Menschen aus der Umgebung. Dies jetzt aus Gründen der persönlichen Befindlichkeit in die Waagschale zu werfen, verstehe ich menschlich nicht - und politisch schon gar nicht.“
Peter Handlos im Gespräch mit ORF-Redakteur Gernot Ecker
Bürgermeisterin Elisabeth Paruta-Teufer hat auf ein Ersuchen des ORF Oberösterreich um Stellungnahme dazu nicht reagiert.
Auf Verkehrsstadträtin „vergessen“
Unverständnis bei der Opposition löst auch noch ein weiteres Detail aus: Als die Bürgermeisterin im Mai zu Landesrat Steinkellner fuhr, um die Verkehrsangelegenheiten zu besprechen, war die zuständige SPÖ-Verkehrsstadträtin und Leiterin der Citybus-Arbeitsgruppe, Sonja Seifried, nicht dabei. Als sie im Nachhinein von dem Termin erfahren und im Rathaus nachgefragt habe, warum man ausgerechnet sie nicht mitgenommen habe, habe sie zur Antwort bekommen: man habe auf sie vergessen, so Stadträtin Seifried.
Link:
- Schlagabtausch um Citybus in Freistadt (ooe.ORF.at)