Zwölf Warnstreiks in Oberösterreich

In Oberösterreich haben Montagvormittag die Betriebsversammlungen in der Metallindustrie begonnen. In zwölf Unternehmen wurde laut Gewerkschaft anschließend gestreikt.

Die Metallergewerkschafter wollen damit ihren Forderungen im Lohnstreit Nachdruck verleihen. Bis Mittwoch soll in 50 Betrieben in Oberösterreich noch Warnstreiks abgehalten werden, heißt es von der Gewerkschaft.

Auswirkungen auf Kunden

Beim Fensterhersteller Internorm in Traun haben die Mitarbeiter genauso wie im Werk in Sarleinsbach heute schon für jeweils zwei Stunden die Arbeit niedergelegt.

Internorm

ORF

Bei Internorm stand die Arbeit kurzfristig still

Das bleibt nicht ohne Auswirkungen auf Kunden. Die Streiks werden zu Lieferverzögerungen und Mehrkosten im Logistikbereich führen, sagt Internorm-Eigentümer Christian Klinger: „Natürlich bringen uns die Streiks durcheinander. Gerade jetzt haben wir vor Weihnachten Hochsaison.“

Christian Klinger verstehe zwar, dass die Arbeitnehmer aufgebracht sind, aber: „ich verstehe nicht, dass politische Themen in die Arbeit gebracht und die ganze Zeit überzogene Forderungen gestellt werden, die mit der wirtschaftlichen Entwicklung gar nicht zusammenpassen.“ Klinger wünsche sich, dass die Verhandler aufeinander zugehen - möglichst rasch.

Hoffnung auf „vernünftigen Abschluss“

Bei der Firma Wacker Neuson in Hörsching zum Beispiel begann der Warnstreik nach einer Betriebsversammlung Montagmittag. Bis 15.00 Uhr war der Warnstreik angesetzt. Der Betriebsratsvorsitzende Arno Handl hofft, dass diese Maßnahmen dazu beitragen, dass es für die Arbeiter einen „vernünftigen Abschluss“ geben wird. Laut Handl sind sich die Mitarbeiter einig: „Es wird immer mehr gefordert, der Stress wird immer mehr und daher wollen wir auch unseren gerechten Anteil, den wir uns auch verdient haben. Mehr wollen wir auch nicht.“

„Der Druck muss steigen“

Für die Gewerkschafter sei das Ziel der Warnstreiks, „dass wir ein ordentliches Angebot auf den Tisch kriegen“, so Andreas Krammer von der Gewerkschaft ProGe. Man verhandle natürlich jederzeit weiter, „aber der Druck muss jetzt einmal steigen“.

Kurzfristige Arbeitsniederlegungen

Nachdem am Wochenende keine Details bekanntgegeben wurden, verriet der Landessekretär der Gewerkschaft ProGe, Michael Seemayer, Montagfrüh, dass unter anderen die Firma Engel in Schwertberg und Dietach, die Firma Internorm in Sarleinsbach, SKF in Steyr oder Wacker-Neuson in Hörsching von Betriebsversammlungen und/oder kurzfristigen Arbeitsniederlegungen betroffen sein werden. Nicht auszuschließen ist, dass auch am Dienstag gestreikt wird, so wurde in diesem Zusammenhang die Firma Internorm in Traun vom dortigen Betriebsrat genannt.

Metaller starten Warnstreiks

Seit Montagfrüh streiken die Metaller - weil aus ihrer Sicht bei den Lohnverhandlungen bisher nichts weitergegangen ist.

Feilschen um Prozentpunkte

Zwischen den Arbeitgebervertretern und der Gewerkschaft wird einmal mehr um Prozentpunkte beim Lohn- und Gehaltsplus gefeilscht. Die Gewerkschaft fordert fünf Prozent, die Arbeitgeber bieten 2,7 Prozent. Mit Spannung wird die sechste Verhandlungsrunde erwartet, die demnächst stattfinden könnte, beide Seiten zeigen sich jedenfalls gesprächsbereit. Betroffen sind rund 130.000 Beschäftigte in ganz Österreich, viele davon im Industrieland Oberösterreich.

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