Linz sucht Alternative zu „Stolpersteinen“

Vizebürgermeisterin Karin Hörzing (SPÖ) hat am Mittwoch im Rahmen der Gedenkstunde zur Reichspogromnacht in der Linzer Synagoge festgestellt, dass an einer alternativen Lösung zu den sogenannten Stolpersteinen gearbeitet werde.

Linz war im Zuge eines Jubiläums von der Israelitischen Kultusgemeinde kritisiert worden, dass es solche in den Boden eingelassene Gedenktafeln nicht gibt. Ein solches Projekt wurde jedoch von der Mehrheit im Linzer Gemeinderat abgelehnt.

„Wissen um Verantwortung der Gedenkkultur“

Inzwischen gebe es aber schon alternative Pläne, so Hörzing: „Die Stadt Linz ist sicher ihrer besonderen Rolle als ehemalige Führerhauptstadt, auch wenn wir uns diesen Titel nicht ausgesucht haben, sehr bewusst. Wir wissen um unsere Verantwortung der Gedenkkultur und haben in der Vergangenheit bis heute wesentliche Akzente gesetzt.“

„Es gibt unterschiedliche Zugänge“

Aber in der konkreten Ausgestaltung eines weiteren, dauerhaften Gedenkens gebe es unterschiedliche Zugänge, so Hörzing: Jene, die im Projekt Stolpersteine die einzig mögliche Ausgestaltung sehen und jene, die diesem Projekt durchaus sehr kritisch und hinterfragend gegenüber stehen.

Deshalb sei der Kulturdirektor der Stadt Linz von Bürgermeister Klaus Luger beauftragt worden, in Zusammenarbeit mit der Israelitischen Kultusgemeinde die Voraussetzungen für ein weiteres, würdiges Gedenken zu schaffen, um ein konkretes Projekt oder einen Ideenwettbewerb zu initiieren bzw. zu realisieren, so Hörzing.

Überparteiliche Plattform für Stolpersteine

Die abgelehnten Stolpersteine bleiben aber trotzdem Thema. Mittlerweile gibt es auch eine überparteiliche Plattform dazu. Diese erfahre bereits große Unterstützung, heißt es von den Linzer Grünen.

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