LKH Steyr und Kirchdorf fusionieren

Die Landeskrankenhäuser Steyr und Kirchdorf werden zu einem Krankenhaus zusammengelegt. Das hat der Aufsichtsrat der gespag in seiner Sitzung am Freitag beschlossen.

Das neue Krankenhaus soll den Namen „Pyhrn-Eisenwurzen-Klinikum“ tragen und wird nach der Fusion 860 Betten haben und 2.300 Mitarbeiter beschäftigen. Offizieller Stichtag für die Fusion ist der 1. Jänner 2020. Die Mitarbeiter sollen am Montag informiert werden - Nachteile soll die Fusion für sie aber nicht haben.

Krankenhäuser Steyr und Kirchdorf

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„In größeren Dimensionen denken“

Damit bereite man sich auf den Strukturwandel im Gesundheitswesen, wo man in größere Dimensionen denken müsse vor, sagte gespag-Pressesprecherin Jutta Oberweger Samstagvormittag zur APA. Die beiden Krankenhäuser „arbeiten sowieso schon sehr eng zusammen, jetzt setzt man auch den Rechtsschritt, indem man sie zu einer Anstalt zusammenführt“. So würden etwa die Abteilungen Chirurgie, Orthopädie sowie Gynäkologie und Geburtshilfe bereits übergreifenden von einem Primar geleitet werden.

Leitungen werden neu ausgeschrieben

Es würde sich, so wie auch bereits bei der Zusammenführung der drei Häuser im Salzkammergut, weder etwas für die Patienten noch für die Mitarbeiter ändern. Die einzige organisatorische Einsparung werde es bei den drei Direktoren geben. Aktuell werden die beiden Spitäler von jeweils drei Direktoren geleitet. Mit der Zusammenlegung werde es drei für beide Standorte geben. „Die Stellen werden neu ausgeschrieben“, sagt Oberweger.

„Langfristige Absicherung“

2014 erfolgte die rechtliche und organisatorische Zusammenführung der Spitalsstandorte Bad Ischl, Gmunden und Vöcklabruck zum „Salzkammergut-Klinikum“. „Mit den Erfahrungen aus dem Erfolgsprojekt der Zusammenführung der drei Standorte gehen wir sehr gut vorbereitete in dieses Projekt“, werden die beiden gespag-Geschäftsführer Karl Lehner sowie Harald Schöffl in der Aussendung zitiert. Man ist überzeugt, damit „die regionale Gesundheitsversorgung langfristig abzusichern und sowohl als Arbeitgeber als auch als Lehrkrankenhaus attraktiv zu sein“. Am Montag finden Informationsveranstaltungen für die Mitarbeiter in Steyr und Kirchdorf statt.

„Das finde ich nicht in Ordnung“

Die Gesundheitssprecherin der Grünen, Ulrike Schwarz, hat als einzige gegen die Fusion im Aufsichtsrat gestimmt. Sie sagte gegenüber dem ORF Oberösterreich am Samstag: „Jetzt haben wir gerade eine Spitalsreform hinter uns, und jetzt muss schon wieder eine nächste Strukturreform her. Außerdem erfolgt die Einbindung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erst nächste Woche. Das haben diese jetzt durch die Medien erfahren, dass sie zusammengelegt werden. Das finde ich nicht in Ordnung.“

Ulrike Schwarz im Gespräch mit ORF-Redakteur Patrick Steinbock