Verdacht auf Brucellose nicht bestätigt

Die weiteren Brucellose-Verdachtsfälle haben sich nicht bestätigt. Das sind die jüngsten Testergebnisse der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES).

Das Bakterium Brucella führt dazu, dass Kühe ihre Trächtigkeit vorzeitig beenden, geschwächte oder gar tote Kälber zur Welt bringen. Die Krankheit war in den vergangenen 30 Jahren nicht mehr aufgetretenen.

Ein Schaf- und drei Rinderbetriebe wurden vergangene Woche positiv auf die seltene Rinderseuche Brucellose getestet. Sie konnten jetzt wieder freigegeben werden, sagt Landesveterinärdirektor Thomas Hain.

Ausgebrochen war Brucellose das erste Mal nach 30 Jahren im Juni in einem Betrieb im Bezirk Rohrbach. 102 Rinder wurden daraufhin entweder notgetötet oder geschlachtet. Mehr dazu in: „Tierseuche Brucellose auf Rohrbacher Hof“ (ooe.ORF.at)

Untersuchungen laufen noch

Mehr als 1.300 Höfe mit Rindern sowie 170 Schaf- und Ziegenhalter in den Bezirken Rohrbach und Urfahr-Umgebung wurden untersucht. Dabei tauchte der Brucellose-Verdacht in vier Rinderbeständen und einem Schafbestand auf. Diese wurden alle gesperrt.

Rinder

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Mehr als 1.300 Betriebe wurden im Mühlviertel untersucht

Die Untersuchung der genommenen Blutproben durch die AGES ergab: In einem Milchviehbetrieb wurde eine Kuh positiv getestet. Diese und ihr Kalb wurden getötet und in der Tierkörperverwertung entsorgt. Nach der Reinigung und Desinfektion des Betriebes kann er wieder freigegeben werden. Bei den drei weiteren waren die umfangreichen Tests negativ, ebenso bei einem Hof mit Schafen. Die Untersuchung einiger weniger Höfe ist noch offen.

Vier Menschen erkrankt

Von der Brucellose in Oberösterreich sind auch vier Menschen betroffen - alle aus dem direkten Umfeld der betroffenen Höfe. Zwei - ein Tierarzt und der betroffene Landwirt - sind erkrankt, wurden mit Antibiotika behandelt und sind auf dem Weg der Besserung. Mehr dazu in: Brucellose: „Unsicherheit am schlimmsten“ (ooe.ORF.at)

Die beiden anderen sind zwar positiv getestet, aber symptomfrei. Eine Übertragung auf Menschen ist durch direkten Kontakt möglich, etwa auf Landwirte oder Tierärzte oder auch über rohes Fleisch oder rohe Milch. Durch Kochen des Fleisches oder Pasteurisieren der Milch wird das Bakterium hingegen unschädlich gemacht. Meist zeigt sich ein fieberhafter Infekt, in schwereren Fälle auch wiederkehrendes Fieber bis zu 40 Grad. In 90 Prozent der Fälle treten allerdings keine Symptome auf. Wenn eine Übertragung festgestellt wird, kann sie gut mit Antibiotika behandelt werden.