Doppelmord: Kein Beweis für IS-Kontakt
Vom Tathergang ist der Fall seit langem geklärt. Der 54-jährige Tunesier gibt zu, das Ehepaar am 30. Juni in Linz ermordet zu haben. Bei den Ermittlungen erklärte er, dass ein Motiv sein Hass auf die FPÖ sei und er bei dem Ehepaar eine Nähe zu den Freiheitlichen vermutet habe. Fünf Tage nach der Bluttat erklärte Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) bei einer eilig einberufenen Pressekonferenz, der Mord habe eindeutig einen „IS Hintergrund“. Das hätte die Auswertung der elektronischen Datenträger und sozialen Netzwerke des Tunesiers ergeben.
"Keine gesicherten Hinweise
Seither sind weitere Daten vom Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung ausgewertet worden. Zum Ergebnis dieser Untersuchungen sagt der Sprecher der Staatsanwaltschaft Linz, Philip Christl, auf ORF-Anfrage: „Es gibt bisher keine gesicherten Hinweise, dass es tatsächlich einen Kontakt mit dem IS gegeben hat.“
Sympathie für den IS im Internet bekundet
Sehr wohl habe der Tunesier aber mehrfach seine Sympathie für den IS im Internet bekundet. Wann die Auswertung der Datenträger endgültig abgeschlossen ist, stehe noch nicht fest, so Christl, ebenso, wann die Anklage für den Doppelmord fertig sei - es fehlte unter anderem noch das psychiatrische Gutachten.
Links:
- Linzer Doppelmord: Verdächtiger schwor IS Treue (ooe.ORF.at)
- Pilsl zu Doppelmord: „Mann war ein Einzeltäter“ (ooe.ORF.at)
- Doppelmord an Ehepaar aus Rache (ooe.ORF.at)