Umbau im Mariendom – bessere Sicht auf Altar
Umgesetzt wird der Entwurf des Künstlers Heimo Zobernig und der Berliner Architekten Kuehn Malvezzi. Den Architekten war dabei wichtig, die vorhandene Materialität aufzugreifen: „Der Klarheit und dem Purismus des neugotischen Mariendoms wollten wir nicht ein weiteres Element beifügen“, so Zobernig. Bei der Neugestaltung auch des Altarbereichs werden die im Dom vorhandenen Materialien Stein, Bronze und Holz aufgegriffen.
Diözese Linz
Bänke werden an drei Seiten
Der Entwurf sieht vor, dass in der Vierung des kreuzförmigen Grundrisses eine 15 Zentimeter hohe Altarinsel entsteht. Die Bänke werden an drei Seiten um diese herum gruppiert. Die Zahl der Sitzplätze soll gleich bleiben, die Sichtverhältnisse aber deutlich besser werden. Durch die neue Anordnung soll die Gemeinde räumlich enger zusammen- und die Gemeinschaft in den Vordergrund rücken. Das Podest, auf dem Altar und Ambo (Kanzel) stehen, kann in den Zeiten zwischen den Gottesdiensten abgesenkt werden, um Besuchern das Durchgehen zu ermöglichen.
Tom Mesic
„Es entsteht ein dynamischer Raum“
„Die neue Innenraumgestaltung des Mariendoms steht für die Überzeugung, dass das Evangelium eine Gegenwart und eine Zukunft hat. Die Neugestaltung ist ein starkes Zeichen dafür, dass das Evangelium lebt – sicher anders als in vergangenen Jahrhunderten, aber doch so, dass wir auch junge Generationen damit erreichen“, so Scheuer. „Es entsteht ein dynamischer Raum, der einer dynamischen Feiergemeinde ihre Verortung gibt“, drückte es Liturgiewissenschaftler Ewald Volgger, der in der Jury des Architektur- und Kunstwettbewerbs zur Neugestaltung war.
ORF
Den Dompfarrer freut es, dass der Baldachinaltar (Hochaltar) durch die Neugestaltung wieder zum Feierraum wird. Strasser: „Er wird transparent, der schöne Marmorboden wird freigelegt und der Blick auf das wunderschöne Mosaik des Hochaltars ist wieder frei".
Im Juli und August, wenn die groben Umbauarbeiten stattfinden, wird im Inneren des Domes ein Zelt mit Staubabsaugung aufgestellt. Im Herbst folgt dann die Versetzung der Chororgel, deren Intonation allein drei Wochen in Anspruch nimmt, in denen im Dom kein Lärm herrschen darf. Danach werden die Kirchenbänke - die künftig alle und moderner beheizt werden - eingebaut.
Gottesdienste in Kirche der Kreuzschwestern
Das Projekt wurde noch unter Altbischof Ludwig Schwarz begonnen, sein Nachfolger soll es nun finalisieren. Es habe - auch von außerhalb der Diözese - zahlreiche Einwendungen gegeben, darunter „Versuche, die Liturgiereform rückgängig zu machen“, berichtete Scheuer. Die Dompfarre wird ihre Gottesdienste nach Fronleichnam (ab Sonntag, 18. Juni) bis Dezember in der Kirche der Kreuzschwestern feiern. Die Altarweihe im umgestalteten Innenraum des Mariendoms ist für den 8. Dezember geplant.