Schweinebauern verdienen weniger

Oberösterreichs Schweinebauern verdienen heuer deutlich schlechter. Das liegt vor allem an den schwachen Exporten: Der Appetit auf Schweinefleisch im asiatischen Raum lässt nach, und auch der russische Markt fehlt den Bauern.

Mit einem so hohen Preisverfall hatten Europas Bauern doch nicht gerechnet: Für ein konventionelles Mastschwein kriegt ein Bauer im Schnitt 160 Euro - etwa 19 Euro weniger als im Jahr davor. Auch ein Ferkel ist zwölf Euro weniger wert als noch 2017.

Schwächelnder Markt in Asien

„Es zeigt sich leider die hohe Abhängigkeit des europäischen und damit auch des österreichischen Marktes für Schweinefleisch vom Export in Drittländer“, so Franz Reisecker, Präsident der Landwirtschaftskammer OÖ. Der sonst kräftige asiatische Schweinemarkt schwächelt, der russische sei so gut wie weg.

Schweine in Ukraine

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Die Preise für Ferkel und Mastschweine sind deutlich gefallen

Das treibt auch die Schweinebauern in Oberösterreich immer mehr in die Enge. Mit 1,2 Millionen Schweinen wird hierzulande 40 Prozent der Produktion gedeckt - so viel wie in keinem anderen Bundesland.

Konsument bevorzugt heimisches Schnitzel

Aber: Ein Blick in den Supermarkt gebe Grund zum Optimismus. Beim Einkauf wird immer öfter zu Schweinefleisch aus heimischen und tierfreundlichen Produktionen gegriffen. Noch liegt der Bioschweinefleischanteil zwar noch bei zwei Prozent, aber das Interesse an tierfreundlichen Haltungen wächst - langsam, aber doch. Das ist auch beim Schnitzel von der Speisekarte so. Jetzt fehle nur noch das Umdenken bei den Wirten, so Reisecker. Hier werde noch immer oft auf billiges Schweinefleisch gesetzt.

Suti kocht Pariser Schnitzel

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Für ihr Schnitzel aus Österreich zahlen Konsumenten gerne auf

„Win-win-Situation für Kunden und Gastronom“

Ob das Schnitzel aus Deutschland oder Österreich kommt, sei oft nicht erkennbar. „Dabei ist der Kunde meistens bereit, mehr für ein heimisches Schnitzel zu zahlen“, so Reisecker, „das ist doch eine win-win-Situation, für den Kunden und den Gastronom.“ Deshalb fordert Reisecker die Gastronomie auf, in ihren Speisekarten die Herkunft der Schweine dazuzuschreiben.

Es gebe auch Gespräche mit der Landesregierung für eine bessere Kennzeichnung der Fleischherkunft. Damit die tierfreundlichen Haltungen nicht nur beim Kunden beliebt, sondern auch für die Bauern leistbar werden, müssen die höheren Kosten auch über den Preis abgegolten werden, so Reisecker.

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