OÖ: Heuer bereits zwei tödliche Forstunfälle

Laut den aktuellsten Zahlen sind 2016 österreichweit 20 Menschen bei Arbeiten im Wald so schwer verunglückt, dass sie in der Folge starben. In Oberösterreich sind alleine heuer bereits zwei Todesopfer bei Forstarbeiten zu beklagen.

Am Wochenende starb ein 62 Jahre alter Mann in Hartkichen, Anfang Februar ein 33-Jähriger in Losenstein. Die Arbeiten im Wald würden derzeit unter Hochdruck laufen. Das liege zum einen am Eschensterben und zum anderen an den schlechteren Witterungsbedingungen. Die beiden Männer, die zuletzt in Oberösterreich bei Forstunfällen tödlich verunglückt sind, hatten jeweils eine Esche gefällt.

Eschen sind besonders unberechenbar

Die Laubbäume, die derzeit durch einen Pilzbefall häufig absterben, müssen vermehrt aus dem Wald geholt werden. Die Eschen sind dabei besonders unberechenbar, so Christoph Mairinger, Sicherheitsberater der Sozialversicherung der Bauern. Die große Gefahr sei beim Laubholz und speziell bei der Esche das sogenannte Aufspringen: „Wenn die Esche nicht ganz gerade steht, sondern auf einer Seite vermehrt das Gewicht hat, ist die Gefahr des Aufreißens der Esche gegeben. Dem kann man nur durch eine dementsprechend gute und richtige Schneidtechnik entgegenwirken.“

Zeitdruck wegen nassem Wetter

Zeitdruck gebe es nicht nur aufgrund des Eschensterbens, sondern auch aufgrund der Witterung, erklärt Mairinger: „Wir haben eine sehr nasse Witterung, deshalb ist eine langfristige Tätigkeit im Wald momentan schwierig. Damit erhört sich natürlich der Druck auf die einzelnen Bäuerinnen und Forstwirte, möglichst schnell die Bäume zu Fall zu bringen und auch aufzuarbeiten, ohne gröbere Schäden am Waldboden zu erzeugen.“

„Nie im Wald alleine arbeiten!“

Um Risiken zu vermeiden, rät Mairinger zu einer guten Ausbildung. Im Wald sei es wichtig, nie alleine zu arbeiten, um im Ernstfall schnell Hilfe zu bekommen. Das Tragen einer Schutzausrüstung könne den Verletzungsgrad mindern oder eine Verletzung überhaupt ersparen. Besonders auf den Helm sollte man nie verzichten, so der Sicherheitsberater der Sozialversicherung der Bauern. Grundsätzlich passiert in Österreich jeder fünfte landwirtschaftliche Unfall im Wald.