8.000 Helfer im Einsatz gegen Sturm und Orkan

180 Kilometer pro Stunde waren der höchste gemessene Wert des Sturmtiefs, das am Sonntag über OÖ hinweggezogen ist. 8.000 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Erfreulich war vorerst die Unfallbilanz: ein schwer Verletzter.

Es wurde in mehreren Orten die Orkanstärke erreicht (Enns 140 km/h, Kremsmünster 126 km/h, Vöcklabruck 124 km/h, Freistadt 120 km/h), aber der „Trend geht in Richtung Entspannung“, so Meteorologe Michael Butschek von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik Sonntagmittag. Die höchste Geschwindigkeit verzeichnete man mit 180 km/h in 1.618 Meter Höhe auf dem Feuerkogel bei Ebensee (Bezirk Gmunden).

Sturm flaute gegen Abend ab

So um 15.00 Uhr dann traute man sich in der Landeswarnzentrale ein erstes Mal vorsichtig durchzuatmen, weil weniger Alarme einlangten - wie die Meteorologen angekündigt hatten.

Die Windgeschwindigkeiten pendelten sich im Laufe des Nachmittags verbreitet zwischen 30 und 70 km/h ein, so Butschek. Ab Montag ist wechselhaftes Herbstwetter zu erwarten: zwar auch wieder windig, aber mit maximal 70 km/h. Dazu Sonne, Wolken und ein paar Regenschauer bei Höchstwerten von 12 Grad.

Sturmschaden, B122 Kremsmünster

ORF

Kremsmünster, Voralpenstraße (B122)

Ausfälle in Stromnetz von Energie und Linz AG

Ab dem Vormittag waren im Netz der Energie AG 70.000 Haushalte ohne Strom, hieß es am Nachmittag in einer Bilanz. Die 150 Mitarbeiter konnten bis zum Abend die meisten wieder mit Strom versorgen. „Einige wenige Ausnahmen, wo die Zuleitungen so schwer beschädigt sind, dass sich die Reparatur nicht mehr ausgeht, werden bis Montagfrüh keinen Strom haben“, sagte Energie AG-Sprecher Wolfgang Denk. Bei den wenigen Ausnahmen soll es sich um rund 20 Haushalte im Ennstal und Sauwald handeln.

Sturmschäden, Stromversorgung unterbrochen

Feuerwehr Bad Ischl

Bad Ischl

Bei der Linz AG Strom waren etwa 21.000 Kunden von Störungen betroffen, hieß es am Nachmittag in einer Aussendung. Nach der Behebung der Störungen an den Hoch- und Mittelspannungsleitungen seien noch Störungen an Niederspannungsanlagen für Haushalte möglich.

Um 16.00 Uhr waren noch knapp 2.000 Kunden ohne Strom, so Pressesprecherin Susanne Gilhofer, die auch einräumte, dass vielleicht nicht alle Betroffenen am Sonntag wieder Strom bekommen. Die Linz AG richteten unter der Telefonnummer 0732 - 3409 eine Hotline ein.

Orkanwarnung

ZAMG

Seit 9.15 Uhr galt die höchste Warnstufe

Viele Bäume brachen und verlegten Straßen

Im Minutentakt kamen ab 9.00 Uhr die Schadensmeldungen in der Zentrale des LFK an. Auf der Pyhrnautobahn (A9) wurde die Tunnelkette Klaus nach einem Stromausfall gesperrt. Gegen 17.00 Uhr konnte der Verkehr wieder ungehindert durch die Tunnel fahren

Sperren wegen umgestürzter Bäume, 17.00 Uhr:

  • die B151 zwischen dem Attersee und Timelkam, weichen Sie über Regau aus.
  • die L503 Oberinnviertlerstraße zwischen Mattighofen und Aspach
  • die L547 Hallstätterseestraße am Koppenpass
  • die L1048, Enthammerstraße, zwischen Weikerstham und der Enthammer Kreuzung
  • die L1273 Trattberg Straße zwischen Ampflwang und Puchkirchen
  • die L1394 die St. Florianer Straße zwischen Ansfelden und St. Florian
  • die L1473 zwischen Lasberg und Paben gesperrt
  • die Oberaigner Gemeindestraße zwischen Hellmonsödt und Pelmberg
  • die L1537, die Waldwegstraße zwischen der Falkensteinstraße und dem Güterweg Inezedt

Unterbrochene Bahnstrecken, 17.00 Uhr:

  • die Salzkammergutbahn zwischen den Stationen Obertraun-Dachsteinhöhlen und Bad Aussee (bis Betriebsschluss) Achtung: Auch die Schifffahrt am Hallstätter See ist eingestellt.
  • die Rudolfsbahn zwischen Weyer und Oberland (bis Montag 15.00 Uhr)
  • die Mühlkreisbahn zwischen Aigen-Schlägl und Rottenegg (bis Montag 12.00 Uhr)

Bilder von den verschiedenen Einsätzen:

1.800 Feuerwehreinsätze, 8.000 Helfer

Über 1.800 Sturmeinsätze zählte das Landesfeuerwehrkommando (LFK) am Sonntag in einer Bilanz am Nachmittag. 8.000 Feuerwehrleute waren im Einsatz, vor allem das Hausruckviertel, die Donau, der Zentralraum, das Alpenvorland, so Mario Leidinger vom LFK. Die Feuerwehren müssten sich um die klassischen Sturmschäden wie umgestürzte Bäume auf Straßen und in Stromleitungen, umgestürzte Bauzähne sowie Plakatwände, beschädigte Dächer und Gebäudeteile kümmern.

Der entstandene Sachschaden allerdings kann noch überhaupt nicht beziffert werden, hieß es am Sonntagnachmittag.

Unfall im Sturm

laumat.at/Matthias Lauber

Rinzendorf

Ein schwer Verletzter in Micheldorf

Ein 31-jähriger Autofahrer ist Sonntagfrüh in Rinzendorf in der Alberndorf (Bezirk Urfahr-Umgebung) mit seinem Wagen frontal gegen einen auf der Straße liegenden Baumstamm gefahren. Die Front des Autos wurde erheblich beschädigt, die Airbags lösten aus. Der Autofahrer wurde bei dem Unfall nicht verletzt.

In Micheldorf (Bezirk Kirchdorf) übersah ein 70-jähriger Mofalenker einen auf der Pyhrnpassstraße (B138) liegenden Baum. Der Mann prallte mit seinem Mofa gegen den Baum, wodurch das Windschild des Mofas zerstört und der Mann im Gesicht getroffen wurde. Er erlitt schwere Verletzungen und wurde mit der Rettung in das LKH nach Kirchdorf an der Krems gebracht. Von weiteren Unfällen gab es vorerst keine Meldungen.

Konzertabsage der Energie AG wegen Einsatzes

Aus diesen Gründen bleibt unter anderem am Sonntag auch den gesamten Tag der Barbarafriedhof in Linz gesperrt. Mehr dazu in Zeitumstellung lässt Züge stillstehen (ooe.ORF.at). Ein Konzert der Energie AG am Sonntagnachmittag in Oberneukirchen in der Kulturwerkstatt Schnopfhagen wurde abgesagt, „weil die Musiker im Sturmeinsatz sind“, so die Veranstalter.

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