Umwidmung könnte Jahrmarkt gefährden

Die Parkplatzsperre auf dem Urfahrmarktgelände in Linz ist um eine kuriose Facette reicher. Das Land hat eine Zwischenlösung angeboten: Binnen weniger Monate könnte ein Teil der Fläche für Parkplätze umgewidmet werden. Das könnte aber das Aus für den Urfahraner Jahrmarkt bedeuten.

Nachdem jahrzehntelang Gratisparken problemlos möglich war, wurde jüngst über Gebühren diskutiert und jetzt eine Totalsperre angekündigt. Auslöser war ein Rechtsgutachten, das wegen geplanter Parkgebühren gemacht wurde und dabei kam heraus, dass das Gelände gar nicht als Parkplatz verwendet werden darf. Deshalb brachte Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Strugl (ÖVP) eine Zwischenlösung ins Rennen, und zwar eine Umwidmung für zwei Drittel der Urfahrmarktfläche.

„Genehmigung in zwei bis drei Monaten möglich“

Die Genehmigung für die 750 Parkplätze könne das Land in zwei bis drei Monaten geben. Der Sprecher der Mühlviertler Pendlerallianz, der ÖVP-Nationalratsabgeordnete Michael Hammer, hofft nun: „Dass man einfach seitens der Stadt Linz ein Umwidmungsverfahren beantragt. Die Widmung sollte ein Dauerparkplatz sein. Es gibt ja aus unserer Sicht keine großartigen anderen Verwendungen für diesen Platz.“

Urfahraner Jahrmarkt

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„Nicht jede Flächenwidmung ist kompatibel“

Vor einem „Schnellschuss“ warnt aber der Linzer Verkehrsstadtrat Markus Hein (FPÖ). Denn eine Umwidmung könnte das Aus für den Urfahraner Jahrmarkt bedeuten: „Da müssen wir aufpassen, dass wir keinen Schnellschuss machen, weil nicht jede Flächenwidmung kompatibel ist. Wir müssen jetzt ganz genau prüfen, ob eine Verkehrsfläche – die für das Parken notwendig ist – mit einer Veranstaltungsfläche kompatibel ist. Wenn dies nicht der Fall ist, könnte dies sogar so weit gehen, dass man den Urfahraner Jahrmarkt nicht mehr abhalten könnte.“

Das werde gerade geprüft. Was bedeutet das aber für die Pendlerinnen und Pendler? Die würden allein gelassen mit ihrem Parkplatzproblem, sagt der Sprecher der Mühlviertler Pendlerallianz: „Einfach zu sagen, Ihr habt Pech gehabt oder müsst mit dem Bus fahren, ist inakzeptabel.“

„Alternative Parkmöglichkeiten werden geprüft“

Das würde auch nicht passieren, so der Linzer Verkehrsstadtrat. Es würden bereits alternative Parkmöglichkeiten geprüft, so Hein: „Uns ist völlig klar, dass es für viele Menschen zu sehr problematischen Situationen kommen wird.“ Eine Parkalternative sei im Osten von Urfahr der Pleschinger See mit der Buslinie 33 als Verbindung.

„Man muss nur reden“

Und der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) erinnert an die fertigen Projektpläne für eine Park&Ride-Anlage bei der Lederfabrik, sogar ein Buslinienplan sei hier schon erstellt worden. Man müsse nur reden. Auf genau das hofft der ÖAMTC-Landesdirektor Manfred Schöberl - es brauche eine gemeinsame Lösung von Land, Gemeinden, Wirtschaft und Verkehrsbetrieben.

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